Samstag, 27.04.2024, 19:30
Mausoleum im Tierpark DessauMorton Feldman three voices (1982)
Nicole Ferrein | Stimmen |
Morton Feldman schrieb die etwa 50minütige Komposition "Three Voices" 1982 für die Sängerin Joan la Barbara. Das Stück ist seinen beiden toten Freunden, dem Maler Philipp Guston und dem Dichter Frank O'Hara gewidmet. Feldman vertont darin Fragmente aus O'Haras Gedicht "Wind".
Es handelt sich um ein dreistimmiges A-Capella-Stück. Alle drei Stimmen werden von einer Sängerin gesungen, eine stimme life, die anderen zwei sind vorproduziert und erklingen aus zwei Lautsprechern rechts und links der Sängerin.
Feldman erschienen die Lautsprecher gleichsam als die Grabsteine der toten Freunde, die Komposition als ein unwirkliches Gespräch zu dritt."Ich sah das Stück als eine Art Zwiesprache der lebendigen mit den toten Stimmen - ein Gemisch des Lebendigen und des Toten."
Samstag, 13.04.2024, 12h
Citykirche MönchengladbachMorton Feldman three voices (1982)
Nicole Ferrein | Stimmen |
Samstag, 29.3.2024, 15h
Kunst-Station St. PeterMichael Veltman q - Passion nach Johannes (UA)
Nicole Ferrein | Stimme |
Sophie Taubert-Marx | Stimme |
Stephanie Wilkens | Stimme |
Christiane Veltman | Violine/Viola |
Constantin Herzog | Kontrabass |
Michael Veltman | Leitung |
Freitag, 23.2.2024, 19h
St. Martin, KasselFriedrich Jaecker Imago abiit für Orgel (2023)
Friedrich Jaecker Nehrung für Bassflöte und Orgel (2020)
Friedrich Jaecker Schrei für Orgel (2001)
Friedrich Jaecker Sphinx für Sopran, Altflöte und Viola (1999)
Friedrich Jaecker Idyllen nach Versen von Friedrich Hölderlin für Violine, Mezzosopran, Klavier, Bassflöte/Kontrabassflöte und Kontrabass (2022)
Nicole Ferrein | Stimme |
Evelin Degen | Flöte |
Christiane Veltman | Violine/Viola |
Victor Gelling | Kontrabass |
Michael Veltman | Orgel, Leitung |
Samstag, 27.1.2024, 13h
Kunst-Station St. PeterNicole Ferrein | Stimme |
Michael Veltman | Orgel |
Sming ist eine interaktive Klanginstallation der belgischen Künstlergruppe SUPERBE. Auf einer kleinen Bühne kann der Besucher einen Ton einsingen, die von einer Software analysiert und harmonisch modifiziert wird. Mit einem Taktstock, der durch einen Drei-Achsen-Beschleunigungsmesser auszulesen ist, kann der Besucher sich selbst als vielstimmigen Chor dirigieren. Die Musik folgt den Gesten und der Experimentierfreude des einzelnen Besuchers. 20 Monitore visualisieren das virtuelle Orchester vor einem. Es ist ein Model der Selbstermächtigung, es provoziert die Spielfreude und verbindet die Lust an Musik, Rhythmus und Harmonie. Die Installation Sming wird erstmalig im deutschsprachigen Raum gezeigt.
Zur Ausstellungseröffnung die Improvisation zu dritt: Michael Veltman, Orgel, Nicole Ferrein, Stimme und der magische Taktstock. (Foto:stephanbrendgen.de)
Freitag, 12.1.2024, 19:30h
Kunst-Station St. PeterNicole Ferrein | Stimme |
Michael Veltman | Orgel |
Samstag, 9.12.2023, 13h
Kunst-Station St. PeterJohn Cage Litany for a Whale (1980)
Ensemble TRA I TEMPI
Nicole Ferrein | Stimme |
Michael Veltman | Stimme |
Sonnstag, 19.11.2023, 17:00h
Theater im BallsaalLuciano Berio Sequenza III (1965)
John Cage Aria (1958)
Cathy Berberian Stripsody (1966)
John Cage Experiences II (1948)
Friedrich Jaecker Voice alone (1994)
Nicole Ferrein | Sopran |
Konzert mit Solostimme, allein und unbegleitet – eine Reise durch die Ausdrucksmöglichkeiten der Stimme.
Im Zentrum von „Naked voice“ stehen zwei Klassiker der Avantgarde: John Cages „Aria“, eine „Arie vieler Primadonnen in einer“, deren Partitur aus farbigen Kurven besteht und deren Texte collageartig aus fünf Sprachen zusammengesetzt sind. Eine doppelte Herausforderung an die Interpretin dieses Werkes von Cage aus dem Jahr 1958.
Als zweites großes Stück des Abends präsentiert Nicole Ferrein Luciano Berios „Sequenza 3“. Singen ist hier nur eine von zahlreichen Ausdrucksmöglichkeiten der menschlichen Stimme – neben Lachsalven, Zähneklappern, Zungentriller… Umberto Eco sagte einmal über seinen Freund Berio: „Er wollte ganz einfach die Schranke niederreißen, die zwischen Kunst und Vergnügen errichtet worden ist.“
Freitag, 1.9.2023, 19:30h
Kunst-Station St. PeterOrlando di Lasso Le lagrime di San Pietro, 11 - 21 (1594)
Michael Veltman Lied. für Violine, Viola, Violoncello unf Fernstimme (2023, UA)
Bethany Younge Stardust as Body (2023, UA)
Nicole Ferrein | Sopran |
Laura-Maria Püsch | Sopran |
Leonhard Reso | Tenor |
Bruno Michalke | Tenor |
Fabian Hemmelmann | Bariton |
Ansgar Eimann | Bariton |
Joachim Höchbauer | Bass |
Christiane Veltman | Violine, Viola |
Annegret Mayer-Lindenberg | Viola |
Rebekka Stephan | Violoncello |
Moritz Baerens | Kontrabass |
Joachim Striepens | Klarinette |
Michael Veltman | Klavier und Leitung |
Das Konzert-Projekt „The Sound of Rubens“ feiert die Rückkehr der Kreuzigung Petri von Peter Paul Rubens — eines seiner letzten Werke und 1642 der Einbruch der Moderne in Köln — an seinen angestammten Platz an der Stirnwand des südlichen Seitenschiffs von Sankt Peter nach zweieinhalbjähriger Restaurierung (2020—2022).
Gleichzeitig finden sich in der Kunst-Station so bedeutende Werke zeitgenössischer Kunst wie Grauer Spiegel (2018) von Gerhard Richter oder Gurutz Aldare (2000) von Eduardo Chillida.
„The Sound of Rubens“ bildet diese einmalige Verbindung von immanenter alter mit zeitgenössischer Kunst im Raum auf musikalischer Ebene ab.
Die „Lagrime di San Pietro“ (1594) von Orlando di Lasso sind ein Zyklus von 20 geistlichen Madrigalen und einer lateinischen Motette — ebenso wie die „Kreuzigung Petri“ von Rubens ein letztes Werk, ein Schwanengesang von atemberaubender Schönheit. Dieser Zyklus wird auf zwei Konzerte aufgeteilt, in jedem Konzert erklingen zehn Madrigale und die lateinische Motette „Vide homo“.
Dem gegenüber stehen vier Uraufführungen von Bethany Younge, Jamilia Jazylbekova, Friedrich Jaecker und Michael Veltman, die sich auf Rubens und Lassus, auf die Petrus-Thematik beziehen, d.h.: Verrat, gebrochenes Vertrauen,Verantwortung tragen und übernehmen, Leiden, Einsamkeit.
Sonnstag, 20.9.2023, 17:00h
Citykirche MönchengladbachPaul Hindemith Mariä Tod I - III (aus: Marienleben, 2. Fassung 1948)
Nicole Ferrein | Sopran |
Michael Veltman | Piano |
Michael Hoppe | Orgel |
Hindemiths Lieder zu Mariä Tod aus seinem Zyklus "Marienleben" erklingen in der Kulturkirche Mönchengladbachs, der City Kirche, im Rahmen der Konzertreihe zum Fest Mariä Himmelfahrt, die das Patrozinium feiert.
Zwischen den einzelnen Liedern, die von Michael Veltman begleitet werden, wird der Aachener Domorganist Michael Hoppe den Impuls der Rilke-Texte und ihrer Vertonung aufnehmen und improvisatorisch weiterspinnen.
Samstag, 19.8.2023, 13h
Kunst-Station St. PeterLuciano Berio Sequenza III (1965)
John Cage Aria (1958)
Nicole Ferrein | Sopran |
Freitag, 12.8.2023, 19:30h
Kunst-Station St. PeterOrlando di Lasso Le lagrime di San Pietro, 1 - 11, 21 (1594)
Friedrich Jaecker Vide (2023, UA)
Jamilia Jazylbekova Und mein Herz wacht....(2023, UA)
Nicole Ferrein | Sopran |
Theresa Klose | Sopran |
Leonhard Reso | Tenor |
Bruno Michalke | Tenor |
Fabian Hemmelmann | Bariton |
Ansgar Eimann | Bariton |
Joachim Höchbauer | Bass |
Beatrix Wagner | Flöte |
Christiane Veltman | Viola |
Constantin Herzog | Kontrabaß |
Ursel Quint | Piano |
Ramon Gardella | Schlagzeug |
Michael Veltman | Leitung |
Das Konzert-Projekt „The Sound of Rubens“ feiert die Rückkehr der Kreuzigung Petri von Peter Paul Rubens — eines seiner letzten Werke und 1642 der Einbruch der Moderne in Köln — an seinen angestammten Platz an der Stirnwand des südlichen Seitenschiffs von Sankt Peter nach zweieinhalbjähriger Restaurierung (2020—2022).
Gleichzeitig finden sich in der Kunst-Station so bedeutende Werke zeitgenössischer Kunst wie Grauer Spiegel (2018) von Gerhard Richter oder Gurutz Aldare (2000) von Eduardo Chillida.
„The Sound of Rubens“ bildet diese einmalige Verbindung von immanenter alter mit zeitgenössischer Kunst im Raum auf musikalischer Ebene ab.
Die „Lagrime di San Pietro“ (1594) von Orlando di Lasso sind ein Zyklus von 20 geistlichen Madrigalen und einer lateinischen Motette — ebenso wie die „Kreuzigung Petri“ von Rubens ein letztes Werk, ein Schwanengesang von atemberaubender Schönheit. Dieser Zyklus wird auf zwei Konzerte aufgeteilt, in jedem Konzert erklingen zehn Madrigale und die lateinische Motette „Vide homo“.
Dem gegenüber stehen vier Uraufführungen von Bethany Younge, Jamilia Jazylbekova, Friedrich Jaecker und Michael Veltman, die sich auf Rubens und Lassus, auf die Petrus-Thematik beziehen, d.h.: Verrat, gebrochenes Vertrauen,Verantwortung tragen und übernehmen, Leiden, Einsamkeit.
Sonntag, 21.05.2023, 20 Uhr
Theater im BallsaalJohannes Fritsch Violaduo (1983/2004)
Friedrich Jaecker ohne Titel (Gymel) (2022)
Alexey Shmurak war (2014)
Annegret Mayer-Lindenberg what will remain? (2022) und Intermezzo (2023)
Daniel Verasson Herbarium Nr. 17 (2022)
Michael Veltman nur das (2022)
Annegret Mayer-Lindenberg | Viola |
Christiane Veltman | Viola |
what will remain? präsentiert ein breites Spektrum für die Besetzung Violaduo.
"Ohne Titel (Gymel)" von Friedrich Jaecker beschäftigt sich mit sehr minimalistischem Material, das kontinuierlich zwischen den beiden Bratschen hin- und herwandert, hierbei werden vor allem sehr leise Klänge (mit wenigen Ausnahmen) exploriert.
In "what will remain?" von Annegret Mayer-Lindenberg geht es um Schwebungen und Dissonanzen. Die beiden Bratschistinnen stehen hierbei möglichst weit im Raum auseinander.
In Michael Veltmans Duo „nur das“ gibt es filigrane klangliche Annäherungen, die immer wieder auseinanderdriften und wie offene Fragen im Raum stehen bleiben.
Das "Violaduo" von Johannes Fritsch basiert zu einem großen Teil auf naturtönigen Flageolettklängen, unterbrochen von einigen konkreteren Passagen. Diese Klänge erschließen einen besonderen Klangraum. Auch hier kann mit dem Abstand der Musikerinnen und der Positionierung des Publikums gespielt werden.
Samstag, 1.4.2023, 12:00h
Citykirche MönchengladbachJulius Eastman Gay Guerilla (1979)
Nicole Ferrein | Stimme |
Michael Veltman | Piano |
Salome Amend | Marimbaphon |
"What I am trying to achieve is to be what I am to the fullest. Black to the fullest, a musician to the fullest, a homosexual to the fullest".
Eastman folgte in seiner Musik einem Prinzip, dass er "organic" nannte. Dieses Prinzip wird besonders offensichtlich in seinen 3 Werken für vier Klaviere (oder alternativ, wie Eastman sagt, für eine freie Besetzung), Evil Nigger, Crazy Nigger und Gay Guerilla, die alle um 1979 entstanden. Tra I Tempi führt Gay Guerilla in einer Bearbeitung für Marimbaphon, Piano und Stimme von Michael Veltman auf.
"A guerilla is someone who in any case sacrificing his life for a point of view...If there is a cause - and if it is a great cause - those who belong to that cause will sacrifice their blood, because without blood, there ist no cause. So therefore that is the reason that I use Gay Guerilla, in hopes that I might be one, if called upon to be one." (Julius Eastman).
Mittwoch, 22.2.2023, 19:00h
Citykirche MönchengladbachJulius Eastman Prélude to the holy presance of Jeanne d'Arc (1981)
Nicole Ferrein | Stimme |
The Holy Presance of Joan D'Arc - die Visionen der Heiligen Johanna ist ein Stück für 12 Celli. Dazu hat Eastman ein etwa 10 minütiges Prelude komponiert, für eine einzelne Männerstimme.
Die Uraufführung hatte Eastman selbst gesungen, wahrscheinlich hatte er das Stück improvisiert. Er hatte eine beeindruckend resonanzvolle Bassstimme, von der Zeitgenossen behauptet haben, es klingt, als hätte er einen eigenen Verstärker im Rachen.
Freitag, 25.11.2022, 19:30h
Kunst-Station St. PeterMorton Feldman For John Cage (1982)
Christiane Veltman | Violine |
Michael Veltman | Piano |
VERSCHOBEN auf 10.3.2023
Kunst-Station St. PeterMorton Feldman Voices and Cello (1973)
Steve Reich Kow What Is Above You (1999)
Julius Eastman Gay Guerilla (1979)
Michael Veltman Tutein, larmes (UA)
Karolina Brachman | Sopran |
Nicole Ferrein | Sopran |
Alexandra Thomas | Mezzosopran |
Irina Dusheyko | Alt |
Ramon Gardella | Schlagzeug |
Rie Watanabe | Schlagzeug |
Louisa Kaltenbach | Violoncello |
Constantin Herzog | Kontrabass |
Michael Veltman | Leitung |
Was erzählen Kompositionen, die nicht narrativ, teleologisch oder gegenständlich sind? Dieser Frage spürt das Konzert nach, indem sie Kompositionen von Morton Feldman, Julius Eastman und Steve Reich und Michael Veltman in Beziehung setzt. Verästelungen werden spürbar, aber auch die Diversität möglicher Antworten.
Freitag, 16.9.2022, 19:30h
Kunst-Station St. PeterGiancinto Scelsi Riti: I funerali di Carlo Magno (1976)
Friedrich Jaecker Libellen (2017)
Friedrich Jaecker Idyllen (2020, UA)
Michael Veltman un enfant passa (2017)
Nicole Ferrein | Stimme |
Daniel Agi | Bassflöte |
Peter Stein | Violine, Viola |
Christiane Veltman | Viola |
Rebekka Stephan | Cello |
Constantin Herzog | Kontrabass |
Jovita Zähl | Piano |
Friedrich Jaecker | Piano |
Ramon Gardella | Schlagzeug |
Zoe Argyriou | Schlagzeug |
Samstag, 18.6.2022, 13h
Kunst-Station St. PeterWerke von Fausto Romitelli, James Dillon, Michael Veltman
Christiane Veltman | Viola |
Freitag, 10.6.2022, 19:30h
Kunst-Station St. PeterWerke von Giancinto Scelsi, Friedrich Jaecker, Michael Veltman und Improvisation
Michael Veltman | Orgel |
Freitag, 3.06.2022, 19:30h
Kunst-Station St. PeterMorton Feldman three voices (1982)
Nicole Ferrein | Stimmen |
Morton Feldman schrieb die etwa 50minütige Komposition "Three Voices" 1982 für die Sängerin Joan la Barbara. Das Stück ist seinen beiden toten Freunden, dem Maler Philipp Guston und dem Dichter Frank O'Hara gewidmet. Feldman vertont darin Fragmente aus O'Haras Gedicht "Wind".
Es handelt sich um ein dreistimmiges A-Capella-Stück. Alle drei Stimmen werden von einer Sängerin gesungen, eine stimme life, die anderen zwei sind vorproduziert und erklingen aus zwei Lautsprechern rechts und links der Sängerin.
Feldman erschienen die Lautsprecher gleichsam als die Grabsteine der toten Freunde, die Komposition als ein unwirkliches Gespräch zu dritt."Ich sah das Stück als eine Art Zwiesprache der lebendigen mit den toten Stimmen - ein Gemisch des Lebendigen und des Toten."
Samstag, 21.5.2022, 19:30h
Kunst-Station St. PeterMorton Feldman Piano, Violin, Viola, Cello
Christiane Veltman | Violine |
Annegret Mayer-Lindenberg | Viola |
Rebekka Stephan | Cello |
Michael Veltman | Klavier |
"Piano, Violin, Viola, Cello datiert auf den 28. Mai 1987, ist Feldmans letztes Werk. Uraufgeführt wurde es in Anwesenheit des Komponisten am 4. Juli beim Middlebrg Festival durch saa Xenakis Ensemble. Im September 1987 starb Feldman.
Der von Anfang bis Ende homogene Verlauf der Komposition stellt einen Neuansatz dar, den Feldman bewußt gewählt haben muss. Es handelt sich um eine Akkumulation des im Verlauf eingesetzten Materials zu einem immer größer werdenden Vorrat einzelner Klangfiguren. Daneben ist der Satz des Stückes vor allem dadurch geprägt, dass Klavier und Streicher über weite Strecken auf engem Raum zusammengeführt sind.
Dazu erklärt Feldman in seiner letzten Midleburg-Lecture, er interessiere sich "in den letzten vier oder fünf Jahren dafür, Dinge in den gleichen Raum zu legen", dieselben Noten im Klavier und in der Viola hätten "nichts miteinander zu tun", würden nicht einmal wie der gleiche Ton klingen. So wendet Feldman sein Kompositionsprinzip der feinsten Aushörung des Tons und der extremen Differenzierung der Klangfarben in besonderer Weise in "Piano, Violin, Viola, Cello" an. (siehe."Neither" von Sebastian Claren)
Montag, 18.04.2022, 17:30h
Kunst-Station St. PeterImprovisation Orgel und Stimme
Nicole Ferrein | Stimme |
Michael Veltman | Orgel |
Mittwoch, 2.03.2022, 14h
MaternushausJulius Eastman Prelude to the Holy Presence of Joan d:Arc (1981)
Michael Veldman un enfant passa (2017) für Viola und Schlagzeug
Christiane Veltman | Violine |
Ramon Gardella | Schlagzeug |
Michael Veltman | Stimme |
Sonntag, 31.10.2021, 20h
Theater im BallsaalMorton Feldman Piano, Violin, Viola, Cello (1987)
Christiane Veltman | Violine |
Annegret Mayer-Lindenberg | Viola |
Rebekka Stephan | Cello |
Michael Veltman | Klavier |
Beinahe alle Musik Feldmans ist langsam und zart. Nur auf den ersten Blick ist das eine Einengung; als müsse man durch eine kleine Tür, indem man seine Körpergröße - ähnlich Alice im Wunderland - ihr zuerst angleicht, um dann den Seins-Zustand zu erreichen, in den einen Feldmans Musik hineinzieht. Denn erst, wer sich diesem sanft gedämpften Hörraum anpasst, kann den Reichtum und die Fülle seiner Musik empfinden. (Cornelius Cardew)
„Piano, Violin, Viola, Cello“ ist Feldmans letzte Komposition, die am 4. Juli 1987 während des Festivals „Nieuwe Muziek“ in Middelburg – also zwei Monate vor seinem Tod – uraufgeführt wurde. Feldman reiste – schon von seiner tödlichen Krankheit gezeichnet – noch einmal, wie in den beiden Jahren zuvor, nach Middelburg, um über Musik, seine Musik zu sprechen und sie dort zu hören.
Sonntag, 3.10.2021, 20h
Theater im BallsaalMorton Feldman three voices (1982)
Nicole Ferrein | Stimmen |
Eine einzige Stimme singt zu sich selber im Duett zu dritt, erst wirbelt eine kleine Sekunde durch den Raum, schwebt in überlagernden Rhythmen. Dann öffnet sich der Raum, verdichtet sich, löst sich wieder auf. Die Zwiesprache mit den beiden Black Boxes machen den Abend zu einem unwirklichen Gespräch zu dritt.
Who’d have thought
that snow falls
snow whirl’d
nothing ever fell
(Frank O’Hara, „Wind“)
Morton Feldman schrieb Three Voices nach dem Tod seiner Freunde Philip Guston und Frank O’Hara. Vielleicht ist Feldmans prächtige und gleichzeitig innige Musik Ausdruck seiner Sehnsucht, das Gespräch mit ihnen fortzuführen.
Samstag, 4.09.2021
Morton Feldman three voices (1982)
Nicole Ferrein | Stimmen |
Fr, 28.05.2021 - Sa, 29.05.2021
- als Video-Aufzeichnung -
Julius Eastman Gay Guerilla (1979) für Stimme, Schlagzeug und Klavier
Julius Eastman Evil Nigger (1979) für Ensemble
Julius Eastman Colors (1973) für 14 Frauenstimmen
Julius Eastman Buddha (1984) für Stimmen
Julius Eastman Crazy Nigger (1978) für Ensemble
Evelin Degen | Flöte |
Christiane Veltman | Viola |
Joachim Striepens | Klarinette |
Felicia Meric | Violoncello |
Constantin Herzog | Kontrabass |
Ramon Gardella | Schlagzeug |
Sarah Becker | Stimme |
Katja Beisch | Stimme |
Karolina Brachman | Stimme |
Mechthild Brand | Stimme |
Aglaja Camphausen | Stimme |
Christine Fabrizius | Stimme |
Nicole Ferrein | Stimme |
Sofia Held | Stimme |
Stefanie Kunschke | Stimme |
Christina Niederbremer | Stimme |
Christiane Rittner | Stimme |
Bettina Schaeffer | Stimme |
Alexandra Thomas | Stimme |
Stephanie Wilkens | Stimme |
Michael Veltman | Klaiver und Leitung |
Das Multitalent Julius Eastman - Komponist, Pianist, Sänger, Tänzer - war ein Grenzgänger: als Schwarzer in der weiß dominierten Neue-Musik-Szene von New York, als ganz bewußt geouteter Schwuler in einer reichlich homophoben Gesellschaft, und als Grenzgänger verschiedenster musikalischer Genres von E-, Minimal- bis Jazz- Pop- Impro- und Disco-Musik.
Das Ensemble TRA I TEMPI stellt in 3 aufeinanderfolgenden Konzerten eine repräsentative Auswahl Eastmans Kompositionen vor. Die Stücke Crazy Nigger, Gay Guerilla und Colors stehen beispielhaft für seine kritische gesellschaftspolitische Haltung.
Die Titel der “Nigger Series”, wozu die Kompositionen „Crazy Nigger“ und "Evil Nigger gehören, waren so umstritten, dass sie bei einer Aufführung an der Northwestern University 1980 unterdrückt wurden. Die Uraufführungen wurde mit 4 Flügeln realisiert, aber Eastman betont, er könne sich ganz andere Instrumente vorstellen. TRA I TEMPI wird mit Flöte, Klarinette, Viola, Cello, Schlagzeug, Klavier und Stimme vielfarbig.
Eastmans Musik war lange verschollen; infolge seines kompromisslosen Lebens ist er obdachlos gestorben. Wiedergefundene Skizzen und Radiomitschnitte müssen erst aufführungsfähig gemacht werden, wie Colors und Buddha. In „Colors“ sind die Stimmen nach Regenbogenfarben gruppiert, von orange bis purple. Black bleibt eine vereinzelte Stimme. Die skizzenhafte Partitur von „Colors“ wurde von Michael Veltman für TRA I TEMPI transkribiert und wiederuraufgeführt.
„Buddha“ stammt aus dem Jahr 1984 und ist eine der letzten Kompositionen von Julius Eastman. Sie besteht aus einem einzelnen Notenblatt. Oval eingekreist: Einzeltöne und Melodiefragmente von den höchsten bis zu den tiefsten singbaren Lagen. Von oben links schaut ein Auge.
WEGEN DER CORONAPANDEMIE FINDEN DIE KONZERTE NUR ALS AUFZEICHNUNG STATT
Sonntag, 4.10.2020, 20h
Theater im BallsaalFriedrich Jaecker Southern Comfort – to Janis Joplin. für Frauenstimme, Kontrabass, präpariertes Klavier und Zuspiel (2020, UA)
Michael Veltman today is life. für Klavier, Gesang und Ensemble-Interventionen (2020, UA)
Improvisationen
Nicole Ferrein | Stimme |
Christiane Veltman | Viola |
Constantin Herzog | Kontrabass |
Friedrich Jaecker | Klavier |
Michael Veltman | Klavier und Leitung |
Genau vor 50 Jahren, am 4. Oktober 1970, starb Janis Joplin in Los Angeles an einer Überdosis Heroin.
An diesem Jahrestag will das Ensemble TRA I TEMPI eine Verbindung mit Joplins Musik, mit ihr selbst eingehen, mit ihr, deren extreme und unbedingte Art sich in Musik auszudrücken wir bewundern.
Kraftvoll und zugleich schutzlos.
„Die letzte Schranke bricht“ nennt es Schubert in seinem Lied „Nachthelle“.
Ein Abend zwischen komponierter Musik und Improvisation, kein Crossover-Abend, sondern Neue Musik, die außer Kontrolle gerät. Eine spezielle Hommage an die „Queen des weißen Bluesrock“.
Sonntag, 2.02.2020, 20h
Theater im BallsaalWerke von Morton Feldman, Mauricio Kagel, Friedrich Jaecker (UA), Michael Veltman (UA) imd Improvisation
Nicole Ferrein | Stimme |
Evelin Degen | Flöte |
Christiane Veltman | Viola |
Rebekka Stephan | Violoncello |
Constantin Herzog | Kontrabass |
Friedrich Jaecker | Klavier |
Michael Veltman | Leitung |
Das fünfzigste Konzert der Reihe "Erlebnis Neue Musik" wird mit einem besonderen Projekt gefeiert. Die Musikerinnen und Musiker des Ensemble TRA I TEMPI präsentieren ein Pasticcio aus eigener und fremder, aus komponierter und improvisierter Musik.
Von Beginn an hat das Ensemble neben unzähligen Uraufführungen von Werken junger Komponistinnen und Komponisten auch Schlüsselwerke von Feldman, Cage, Scelsi Sciarrino und anderen Klassikern der Neuen Musik erarbeitet. Im Spannungsfeld von Koordination und Freiheit, von Klang und Stille ist eine tragfähige musikalische Basis entstanden - eine ästhetische Haltung, in der Ernst und Leichtigkeit keinen Widerspruch bilden.
Sonntag, 8.12.2019, 20h
Theater im BallsaalChristian Wolff „I like to think of Harriet Tubman“ für Sprecherin und drei Instrumente
Christian Wolff „Exercise 15“ für variable Besetzung
Nicole Ferrein | Stimme |
Evelin Degen | Flöte |
Christiane Veltman | Viola |
Friedrich Jaecker | Klavier |
Michael Veltman | Leitung |
Christian Wolff, Sohn des deutschen Verlegers Kurt Wolff, bei dem u.a. Kafka und Trakl publizierten, wurde auf der Flucht vor den Nazis 1934 in Nizza geboren. In den USA studierte er Klavier bei Grete Sultan und wurde durch sie mit John Cage bekannt. Als mit Abstand Jüngster zählte er in den 1950er Jahren zur experimentellen Musik Szene in New York rund um Cage, Morton Feldman und Earle Brown. Seine Musik geht ganz eigene Wege des Unbestimmten, nicht Vorhersehbaren.
„I Like to Think of Harriet Tubman“ (1984) ist eine kraftvolle, rhythmische Komposition. Der Text von Susan Griffin bezieht sich auf Harriet Tubman (1821-1913), eine ehemalige Sklavin, die unter höchstem eigenen Risiko entlaufenen Sklaven half, aus den Südstaaten zu fliehen (Underground Railway).Sonntag, 12.5.2019, 20h
Theater im BallsaalJohannes Fritsch Violectra (1971)
Christiane Veltman | Viola |
Christiane Veltman, Bratschistin des Ensemble TRA I TEMPI, spielt auf ihrer wunderschönen Viola d'amore die legendäre Improvisationskomposition VIOLECTRA des Kölner Komponisten Johannes Fritsch (1941–2010).
Die Viola d'amore ist ein historisches Streichinstrument mit sechs oder sieben Saiten und ebenso vielen Resonanzsaiten. Diese werden nicht gespielt, schwingen aber ständig mit und verleihen so dem Instrument seinen typisch silbrigen, obertonreichen Klang. Johannes Fritsch, selbst Bratschist, spielte VIOLECTRA in zahllosen Konzerten auf der ganzen Welt. Ob in Köln, New York, Stockholm oder Osaka, immer wieder entwickelte er dabei seine „kontrollierte Improvisation“ neu. Der Klang der Viola d'amore wird von Mikrofonen eingefangen, verstärkt und live-elektronisch umgeformt, erweitert, verzögert. So ist jede Aufführung von VIOLECTRA ein einmaliges klangliches Ereignis, eine Reise, deren Ausgangspunkt vielleicht zu bestimmen ist, deren „wohin“ aber Interpretin und Zuhörer erst im Moment erfahren.Sonntag, 9.12.2018, 20h
Theater im BallsaalJohannes Fritsch Fragmente über den Tod (1982)
Michael Veltman ließe (2015)
Michael Veltman Ah my (1015)
Ian Vine moon phase
Friedrich Jaecker Cy Twombly (2008)
James Dillon Siorram
Nicole Ferrein | Sopran |
Friedrich Jaecker | Sprecher |
Evelin Degen | Flöte |
Christiane Veltman | Viola |
Felicia Meric | Violoncello |
Michael Veltman | Klavier |
Die zugleich schlichten, sowie hochexpressiven „Fragmente über den Tod“ (1982) von Johannes Fritsch für Sopran, Sprecher und Ensemble auf Texte von M. A. Bustos stehen im Mittelpunkt dieses dritten poems-Konzertes, gesprochener und zugleich vertonter Text.
Nahezu unkenntlich wird die Sprache in den Kompositionen „ließe“ und „Ah my“ (2015) von Michael Veltman, bis sie sich in „moon phase“ von Ian Vine ganz verflüchtigt. Friedrich Jaeckers instrumentales Trio „ohne Titel (Cy Twombly)“ (2008) und James Dillons virtuoses Solo für Viola „Siorram“ (1992) sind dann vielleicht wie instrumentale Gedichte, zeitgenössische Lieder ohne Worte zu verstehen.Sonntag, 18.11.2018, 20h
Theater im BallsaalAlvin Lucier Double Rainbow
Julius Eastman Our Father
Emmet Williams do you remember
Emmet Williams cellar song
Jackson Mac Low asymmetry 94. asymmetry 259. asymmetry 409. asymmetry 485
Michael Veltman ici on vit
Nicole Ferrein | Stimme |
Michael Veltman | Stimme |
Das zweite Konzert der Reihe „poems“ widmet sich dem Reiz der menschlichen Stimme, dem ersten aller Instrumente, dessen Resonanzraum der Körper ist, der Stimme, die uns vielleicht am direktesten treffen und anrühren kann.
Two naked voices sprechen, singen, erzeugen Geräuschhaftes – teils ganz pur, teils mit Live- Elektronik oder Zusatzinstrumenten. Dieses Konzert präsentiert eine aufregende Mischung von Konkreter Poesie über Gesungenes bis hin zur Performance.Sonntag, 14.10.2018, 20h
Christiane Veltman | Violine |
Annegret Mayer-Lindenberg | Viola |
Rebekka Stephan | Violoncello |
La Monta Young, geboren 1935 in Bern, Idaho, zählt neben Philip Glass, Steve Reich und Terry Riley zu den einflussreichsten Vertretern der Minimal Music. Anfang swe 1960er Jahre aktives Mitglied der Fluxus-Bewegung, sind seine Kompositionen beeinflusst von klassischer indischer und japanischer Gagaku-Musik.
TRA I TEMPI widmet sich den langen, leisen Tönen La Monte Youngs. Strom der Zeit, Präsenz, Konzentration, Selbstrücknahme. Der allererste Klang, an den ich mich erinnere, ist der Wind,Sonntag, 24.6.2018, 20h
Theater im BallsaalNicole Ferrein | Sopran |
Peter Stein | Violine/Viola |
Michael Veltman | Klavier |
Dr. Lauben sagt: Ich bin verwundet worden.
Der Roman über Dr. Lauben, diese hypothetische Figur aus Gottlob Freges Abhandlung "Der Gedanke", den Dieter Leisegang plante, wurde nie geschrieben. Dafür aber philosophische Texte und vor allem Gedichte, ganz auf das Wesentliche konzentriert, sprachlich vollkommen, voller Rätsel, unvergesslich.
An manchen will die Zeit kein groß vergessen
Wie alle Spur noch lang dem Wetter nicht
Die Flanke öffnet für den Staub. So dessen
verlegte Stirn noch ein Alptraum sticht
TRA I TEMPI nähert sich den Texten Leisegangs, der mit 30 Jahren am 21. März 1973, am Frühlingsanfang, Selbstmord beging, musikalisch.
Am besten im Frühling sterben
Wenn alles
Erwachen will:
Nur ja nicht im Herbst
Mit den Müden.
Sonntag, 6.5.2018, 20h
Theater im BallsaalFausto Romitelli Ganimede
Giacinto Scelsi Manto
Michael Veltman dhA
Christiane Veltman | Viola |
Im Mittelpunkt des Abends mit Werken für Viola steht das 1986 entstandene Stück "Ganimede" des italienischen Komponisten Fausto Romitelli. In filigranen Klangflächen taucht die Musik in die antike Sagenwelt ein, in der sich Zeus in den wunderschönen, jungen Ganimede verliebt, ihn auf den Olymp entführt und ihn dort zum mundschenk der Götter einsetzt. Von Giacinto Scelsi wird das 2957 kompnierte Werk "Manto" zu hören sein, in dem die Bratsche auf unterscheidlichste Weise auf weiten Strecken um einzelne Töne kreist. Das Solostück "dhA" von Michael Veltman bewegt sich zwischen Dunklem, Rätselhaften und kurzem Aufleuchten mit der warmen Klangfarbe der Voila in ergreifender Weise.
Sonntag, 17.12.2017, 20h
Theater im BallsaalLuciano Berio Naturale (1985) für Viola,Schlagzeug und Zuspielband
Rebecca Saunders Dialogue (2011) for Viola and Percussion
Michael Veltman un enfant passa (2017) UA
Christiane Veltman | Viola |
Jonathan Shapiro | Schlagzeug |
Für die selten zu hörende Instrumentenkombination Viola / Schlagzeug schrieb Luciano Berio sein Werk „Naturale“. Es entstand 1985 im Auftrag des Ater Balletto in Reggio Emilia und ist dem Bratschisten Aldo Bennici „in brüderlicher Zuneigung gewidmet“. Es verwendet Themen sizilianischer Volkslieder, die Berio bereits in seinem Werk „Voci“ für Viola und zwei Instrumentalgruppen (1984) benutzt hat und die hier gewissermaßen „herausgefiltert“ worden sind. Der Fluss der musikalischen Ereignisse wird unterbrochen durch die Stimme eines italienischen Volkssängers, die Berio selber in Palermo aufgenommen hat. So lebt das Stück aus dem Gegensatz einer sehr verfeinerten Transkription der Volkslieder und der rauen Naturstimme des sizilianischen Sängers.
Die englische in Berlin lebende Komponistin Rebecca Saunders ließ sich ebenfalls von den Möglichkeiten dieser außergewöhnlichen Instrumentenkombination inspirieren, kommt allerdings zu einem völlig anderen klanglichen Ergebnis. Ihr „Dialogue“ ist voller geheimnisvoller Klänge, die häufig kaum zuzuordnen sind; eine Reise der Klangerkundung, die den Zuhörer unmittelbar in seinen Bann zieht.
Michael Veltmans neues Stück „un enfant passa“ ist ein instrumentales Lied, ein Spiel zwischen extremen Obertönen, einfachen Melodien und den leeren Saiten von zwei Bratschen, die im Wechsel erklingen.
Freitag, 24.11.2017
Kunststation Sankt Peter KölnJulius Eastman Crazy Nigger (1978) für Ensemble
Julius Eastman Colors (1973) für 14 Frauenstimmen
Julius Eastman Buddha (1984) für freie Besetzung
Julius Eastman Macle (1971) für Stimmen
Julius Eastman Gay Guerrilla (1979) Stimme, Schlagzeug, Klavier
Julius Eastman, extrem begabt als Komponist, Pianist und Sänger, war kompromisslos in seiner Kunst und in seinem Leben. Seine Auftritte: provokant – bei einer Aufführung von Cages „Songbook“ brachte Eastman selbst John Cage zum Rasen und verursachte einen Skandal –, ohne doppelten Boden, politisch.
Die Möglichkeit einer außergewöhnlichen Karriere – als Sänger konzertierte er z. B. mit Eight Songs for a Mad King von Peter Maxwell Davies unter der Leitung von Pierre Boulez im Lincoln Center – , letztlich ein selbstgewählter Kampf gegen die Windmühlen gesellschaftlicher Realität.
“What I am trying to achieve is to be what I am to the fullest,” he said in a 1976 interview. “Black to the fullest, a musician to the fullest, a homosexual to the fullest.”
Der 1940 geborene Afro-Amerikaner, schwul, exzentrisch, starb 1990 als Obdachloser, völlig in Drogen untergegangen.
In a press release announcing a performance at The Kitchen New York in 1981, Julius Eastman provided a succinct autobiography:
I have sung, played, and written music for a very long time, and the end is not in sight. I sang as a boy soprano and I still sing as a boy soprano 30 years later. I have played the old masters on the pianoforte and have appreciated their help and guidance. But now music is only one of my attributes. I could be a Dancer, Choreographer, Painter or any other kind of artist if I so wished; but right thought, speech and action are now my main concerns. No other thing is as important or as useful. Right thought, Right speech, Right action, Right music.
Seine Kompositionen spiegeln genau das wider. Sie sind wild, frei, insistierend, irritierend in ihrer offenen Notation und doch auch voll Sehnsucht nach subtiler Klanglichkeit. Sie kümmern sich nicht um Grenzen.
Minimalistische Prozesse mit Elementen der Popmusik, Konzeptuelles, komplexe Vorgänge – alles handhabt Eastman virtuos.
Eastman wirkte unter Morton Feldman im Buffallo Center for the Creative and Performing Arts mit, sang im Ensemble von Meredith Monk (Dolmen Music), wirkte als Keyboarder bei Arthur Russell mit.
Seine Partituren sind zum großen Teil verloren. Seit einigen Jahren sammelt die amerikanische Komponistin Mary Jane Leach, was davon zu finden ist, was bei Freunden als Kopie überlebt hat. Eastman schrieb u.a. für das S.E.M. Ensemble, dem er eine Zeit lang angehörte. Die Überlieferung ist häufig fragmentarisch, bedarf der Deutung, der Einmischung, aber auch da, wo die Partitur vollständig erhalten ist, ist sie häufig improvisatorisch offen angelegt.
Dieser faszinierenden Aufgabe stellt sich das Ensemble TRA I TEMPI in dieser Konzertnacht, die einen repräsentativen Querschnitt durch das kompositorische Schaffen Eastmans gibt.
Sonntag, 19.11.2017, 20h
Theater im Ballsaal BonnNicole Ferrein | Stimme |
Michael Veltman | Klavier |
Ramon Gardella | Schlagzeug |
Sonntag, 28. Mai 2017, 20h
Theater im Ballsaal BonnHector Berlioz Les nuits d'été, op. 7
Michael Veltman Spielrein. Destruktion. (2017)
Nicole Ferrein | Stimme |
Michael Veltman | Klavier |
Durch die Sommernächte, die Hector Berlióz in seinem Liederzyklus „Les nuits d’été“ – 1841 auf Texte aus der Gedichtsammlung "La comédie de la mort“ seines Freundes Théophile Gautier komponiert – heraufbeschwört, wehen keine lauen Lüftchen. Er schildert düstere Nächte voller Schwermut und Melancholie, Nächte der verlorenen Liebe, Nächte des Todes, schauerliche Nächte am Grab der verstorbenen Geliebten. (Florian Heurich) Der Zyklus ist wie eine lange Klage, wie ein langes Lamento über die Liebe, insbesondere über die traurigen Seiten der Liebe, von Verlust und Zerstörung. Einzig das erste und das letzte Lied, die von Werden einer neuen Liebe erzählen, sind ein bisschen fröhlicher und optimistischer. Die einzelnen Stücke hängen aber nicht zusammen. Jedes ist wie eine eigene kleine Oper. (Véronique Gens)
Michael Veltmans Lieder, musikalische Grenzgänge für Stimme und Klavier, beziehen sich auf den Text „Die Destruktion als Ursache des Werdens“ der russischen Psychoanalytikerin Sabina Spielrein – ein Text, in dem sie 1911 späteren Arbeiten ihrer Lehrer Jung und Freud vorgreift. Die schon bei Berlioz präsente Spannung von Auflösung des Ich im Anderen, von Lust, Leid und neuem Entstehen werden hier klanglich weitergedacht.Donnerstag, 18. Mai 2017, 20h
Fronleichnamskirche der UrsulinenFriedrich Jaecker nexus. für Flöte, Vibraphon und Klavier (2011,UA)
Friedrich Jaecker Schatten, Bilder. für Kontrabass und Schlagzeug (2004)
Michael Veltman dhA. für Viola (2013)
Mariano Etkin Caminos de Caminos. für Mezzosopran, Altflöte, Bassklarinette, Viola und Klavier (1988/89)
Francisco C. Goldschmidt ...mirándola desaparecer...für Viola und resonierendes Klavier (2016, UA)
John Cage Five. for any 5 voices or instruments (1988)
Bella Adamova | Gesang |
Matthew Higgens | Flöte/Altflöte |
Meriam Dercksen | Bassklarinette |
Santiago Medina | Viola (Etkin, Cage) |
Alba González i Becerra | Viola (Goldschmidt) |
Christiane Veltman | Viola (Veltman) und Violine (Cage) |
Constantin Herzog | Kontrabass |
Arturo Portugal | Vibraphon |
Ramon Gardella | Schlagzeug |
Christoph Stöber | Klavier |
Mittwoch, 7.12.2016, 20.30h
Dialograum Kreuzung an Sankt HelenaMathias Herrmann | Stimme und Schauspieler |
Michael Veltman | Orgel |
Die Komposition DAMALS schrieb Johannes Fritsch 1992 zu dem gleichnamigen Bühnentext von Samuel Beckett. Der Text erklingt, wie es Beckett vorschreibt, vom Band – der Schauspieler/Sprecher ist nur stumm zu sehen. Die Orgel dagegen wird live gespielt. Die Musik hat keinen eigenen Rhythmus, sondern muss Wort für Wort, Silbe für Silbe auf das genaueste dem vorproduzierten Text in seinem Tempo, Rhythmus, in seiner Gestaltung folgen. Der Beckett-Text ist in einer Produktion zu hören, die Johannes Fritsch im April 2006 im Feedback Studio mit Mathias Max Herrmann durchführte. Sie entstand für eine Aufführung von DAMALS mit Michael Veltman und Mathias Max Herrmann als Schauspieler im Rahmen einer Konzertnacht zum 100. Geburtstag von Beckett des Ensemble TRA I TEMPI.
Samstag, 22.10.2016, 13h
Kunststation St. PeterMorton Feldman Vertical Thoughts 2 (1963) für Violine und Klavier
Morton Feldman Spring of Chosroes (1977) für Violine und Klavier
Christiane Veltman | Violine |
Michael Veltman | Klavier |
Sonntag, 2.10.2016, 20h
Theater im BallsaalJulius Eastman Joy Boy (1974)
Julius Eastman Femenine (1974)
Evelin Degen | Flöte |
Nicole Ferrein | Stimme |
Christiane Veltman | Violine |
Michael Veltman | Piano |
Samstag, 17.9.2016, 22h
Kunststation St. PeterJulius Eastman Joy Boy (1974)
Julius Eastman Femenine (1974)
Evelin Degen | Flöte |
Nicole Ferrein | Stimme |
Christiane Veltman | Violine |
Michael Veltman | Piano |
Sonntag, 29.5.2016, 20h
Theater im BallsaalMorton Feldman Vertical Thoughts 2 (1963)
Morton Feldman Spring of Chosroes (1977)
Morton Feldman Palais de Mari (1986)
Christiane Veltman | Violine |
Michael Veltman | Piano |
2016 wäre Morton Feldman 90 Jahre alt geworden. Grund genug für das Ensemble TRA I TEMPI, seiner Leidenschaft für das Œuvre Feldmans wieder einmal freien Lauf zu lassen. Zu hören sind drei ganz unterschiedliche Stücke aus verschiedenen Schaffensphasen, jedes für sich aber ein typischer Feldman, getragen von extremer, innerer Spannung und Konzentration, leise, klar und unglaublich fein gearbeitet – für Hörer und Interpreten immer eine Reise ins Ungewisse.
Spring of Chosroes ist der Name eines Teppichs, angeblich für den persischen König Chosroes I. gewebt, der einen paradiesähnlichen Garten zeigt. Feldman, der Teppiche liebte, hatte das Bild dieses legendären Teppichs vor Augen, als er sein Spring of Chosroes schrieb: isolierte, klangliche Edelsteine sind in durchscheinende harmonische Felder von Seide, Gold und Silber verwoben.
Freitag, 22.4.2016, 20h
St. GertrudClaudio Monteverdi (1567-1643) Lagrime d' Amante al Sepolcro dell' Amata (Sestina)
Carlo Gesualdo da Venosa (1566-1613) Madrigale
John Cage (1912-1992) Litany for the Whale (1980)
György Kurtág (*1926) aus Signs, Games and Messages
Julius Eastman (1940-1990) Prelude to the Holy Presence of Joan d'Arc (1981)
Johannes Quint (*1963) Number’s Dream für Viola und Zuspielung (2015)
Nicole Ferrein | Stimme |
Christiane Veltman | Viola |
Michael Veltman | Stimme |
Capella Vocale an St. Hippolytus |
Der Herzog Vincenzo Gonzaga ließ den Leichnam des von ihm geliebten jungen Stern am Sängerhimmel Caterina Martinelli in einem marmornen Grab beisetzen. Und Monteverdi schuf ihr in seiner Sestina ein ergreifendes Denkmal aus Tönen. Auf dem gedehnten Klanghintergrund der Betonarchitektur von St. Gertrud legen sich die neuen Klänge von Kurtag, Quint und Eastman wie Graffitis über den erhabenen Marmor Monteverdis und Gesualdos – spontan, respektlos und doch einfühlsam. Und am Ende sind wir im Bauch des Wales, den Alltagsklängen nah und sehr fern.
Freitag, 8.4.2016, 18.30h
kampstogether - Raum für Kunst und MusikJohannes Quint 'Einst' für Viola und Violoncello (für Karl Schleinkofer, 2013)
Michael Veltman 'dhA für Viola solo' (2013)
Christiane Veltman | Viola |
Felicia Meric | Violoncello |
Sonntag, 14.2.2016, 20h
Theater im BallsaalJulius Eastman (1940-1990) Prelude to the Holy Presence of Joan d'Arc (1981)
George Crumb (*1929) Apparition, Elegiac Songs and Vocalises (1979)
Nicole Ferrein | Sopran |
Michael Veltman | Piano |
Julius Eastman war einer der unkonventionellsten und extremsten Komponisten seiner Zeit, aber auch ein begnadeter Sänger und Pianist. Seine oft exzentrischen Auftritte – bei einer Aufführung von Cages „Songbook“ brachte Eastman selbst John Cage zum Rasen und verursachte einen Skandal – verhinderten eine „Karriere“. Der 1940 geborene Afro-Amerikaner, schwul, exzentrisch, starb 1990 als Obdachloser, völlig in Drogen untergegangen.
George Crumb zählt zu den führenden Komponisten der USA. Seit über 60 Jahren lebt und arbeitet er im selben Haus in Pennsylvania. Seine Musik zeichnet sich durch extreme rhythmische Vielfalt, harmonischen Reichtum, raffinierten Klangsinn und einen „sense of mystery“ aus. „Apparition” ist sein erstes Werk für Stimme und Klavier. Der Text ist aus Walt Whitmans „Death of Carol“, indem der Tod nie als Ende des Lebens, sondern als wiederkehrende Kraft des Universums gesehen wird.
Dienstag, 19.1.2016
Hochschule für Musik und Tanz KölnFriedrich Jaecker Violine, Klavier (1991-92)
Isabelle Engels | Violine |
Friedrich Jaecker | Klavier |
Giacinto Scelsi Bhuni für Viola und Violoncello (um 1973)
Christiane Veltman | Viola |
Rebekka Stephan | Cello |
Friedrich Jaecker(1998) Trio für Violine, Viola und Violoncello (1998)
Isaac Espinosa | Violine |
Barbara Maure | Viola |
Leonard Rees | Cello |
Barbara Maurer | Einstudierung |
Friedrich Jaecker Dorn für Viola (2002)
Christiane Veltman | Viola |
Friedrich Jaecker ohne Titel (Cy Twombly) für Bassflöte, Klavier und Violoncello (2008)
Ensemble TRA I TEMPI | |
Evelin Degen | Bassflöte |
Michael Veltman | Klavier |
Rebekka Stephan | Cello |
Gespräch über gegenwärtige Musik
Johannes Schöllhorn und Friedrich Jaecker
Friedrich Jaecker Totenbuch für acht Stimmen (2012–13)
– bar do thos grol Freiheit durch Hören (Tibetisches Totenbuch)
– prt m hrw Heraustreten ins Tageslicht (Ägyptisches Totenbuch)
– tis d’ezi Wer bist Du (Orphisches Goldblättchen)
Kammerchor der Universität zu Köln | |
Michael Ostrzyga | Leitung |
Morton Feldman The Viola in My Life 2 für Viola und 6 Instrumente (1970)
Ensemble 20/21 | |
David Smeyers | Leitung |
Friedrich Jaecker paradis für zwei Klaviere (2013)
pianoduo elaeis | |
Philipp Kronbichler | Klavier |
Jovita Zähl | Klavier |
Johannes Quint Number’s Dream für Viola und Zuspielung (2015, UA)
Christiane Veltman | Viola |
Johannes Quint | Zuspielung |
Jamilia Jazylbekova Chiaroscuro für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier (2015, UA)
Joachim Striepens | Klarinette |
Christiane Veltman | Violine |
Rebekka Stephan | Violoncello |
Ursel Quint | Klavier |
Friedrich Jaecker lichten für Kontrabass (2009)
Constantin Herzog | Kontrabass |
Michael Veltman Proferation für Stimme, Flöte, Viola und Kontrabass (2016, UA)
Nicole Ferrein | Stimme |
Evelin Degen | Flöte |
Annegret Mayer-Lindenberg | Viola |
Constantin Herzog | Kontrabass |
Michael Veltman | Stimme |
Eiko Tsukamoto Wie eine Reprise für Klavier (2015–16, UA)
Eiko Tsukamoto | Klavier |
Friedrich Jaecker noch tastend für Bassflöte, Klarinette, Sopran, Schlagzeug, Violine, Viola, Violoncello (2010)
Ensemble TRA I TEMPI | |
Evelin Degen | Bassflöte |
Joachim Striepens | Klarinette |
Nicole Ferrein | Sopran |
Ramon Gardella | Schlagzeug |
Christiane Veltman | Viola |
Rebekka Stephan | Cello |
Michael Veltman | Leitung |
Freitag, 20.11.2015, 20h
Alte Feuerwache KölnTerry Riley String Quartet 1960
Terry Riley Olson 111
Yasunao Tone Anagram for Strings 1961
Michael Veltman (*1960) bay ditty (2015, UA) für Ensemble
Joachim Striepens | Bassklarinette |
Anna Neubert | Violine |
Christians Veltman | Violine |
Annegret Mayer-Lindenberg | Viola |
Felica Meric | Cello |
Constantin Herzog | Kontrabass |
Nicole Ferrein | Stimme |
Michael Veltman | Stimme/Leitung |
und Gäste |
Sonntag, 15.11.2015, 20h
Theater im BallsaalTerry Riley String Quartet 1960
Terry Riley Olson 111
Yasunao Tone Anagram for Strings 1961
Michael Veltman (*1960) bay ditty (2015, UA) für Ensemble
Joachim Striepens | Bassklarinette |
Anna Neubert | Violine |
Christians Veltman | Violine |
Annegret Mayer-Lindenberg | Viola |
Felica Meric | Cello |
Constantin Herzog | Kontraass |
Nicole Ferrein | Stimme |
Michael Veltman | Stimme/Leitung |
und Gäste |
Sonntag, 04.10.2015, 20h
Theater im BallsaalEvelin Degen | Flöte |
Nicole Ferrein | Sopran |
Michael Veltman | Piano |
Die Schläfen füllen sich mit Föhn – Herr, willst Du mein Gedächtnis trinken
Die Gedichte der Christine Lavant gleichen einer Entblößung, ohne das Geheimnis ihrer Existenz preiszugeben – radikal, existenziell; die Sprache: nicht poliert, sondern aufgeraut, klar und schlicht.ich will, ich will nicht, willst du
Sie hätte in diesem Jahr ihren 100sten Geburtstag, Christine Lavant, „die bis zu ihrem Tod weder Ruhe noch Frieden gefunden hat und die in ihrer Existenz durch sich selbst gepeinigt und in ihrem christlich-katholischen Glauben zerstört und verraten war;
Ich will nicht, daß das Lamm Gottes geschoren wird
es ist das elementare Zeugnis eines von allen guten Geistern mißbrauchten Menschen als große Dichtung...“ (Thomas Bernhard). Ich will vom Leiden endlich alles wissenDas Ensemble TRA I TEMPI versucht in einer Gratwanderung zwischen komponierter Musik und Momentaufnahme einen musikalischen Spiegel der Lyrik Lavants zu finden, ebenso radikal, ungeschützt, ein Versuch mit offenem Visier. Das einsame Atmen, der Hauch der Soloflöte korrespondiert mit dem Stocken der Stimmen, ihrem fernen Nachklang. Die Musik vor dem ersten Weltkrieg auf dem Weg in die Moderne. Eine Herkunftsbestimmung, eine Linie mit Verzweigungen. Aus der romantisch, impressionistischen Welt hinaus, hin zu den symbolistischen Texten von Maeterlinck, Mallarmé und Stefan George in der Klangwelt Debussys und Schönbergs.
Sonntag, 27.9.2015, 20h
St. HippolytusTerry Riley String Quartet 1960
Terry Riley Olson 111
Yasunao Tone Anagram for Strings 1961
Anna Neubert | Violine |
Christians Veltman | Violine |
Annegret Mayer-Lindenberg | Viola |
Felica Meric | Cello |
Nicole Ferrein | Stimme |
Michael Veltman | Stimme/Leitung |
und Gäste |
Sonntag, 10.5.2015, 20h
Theater im BallsaalCésar Franck Lied, Le vase brisé, Nocturne
Ernest Chausson Serre chaude, Dans la forêt du charme et de l‘enchantement, Le temps de lilas
Claude Debussy Trois Poèmes de Stéphane Mallarmé (1913)
Arnold Schönberg 15 Gedichte aus „Das Buch der hängenden Gärten“ von Stefan George für eine Singstimme und Klavier (1914)
Nicole Ferrein | Sopran |
Michael Veltman | Piano |
Suchende Menschen, aufgewühlt, in verbotenen Gefilden.
Die Welt kippt, aber wohin? Zerbrochen, aber in wie viel Teile?
Und wo – um Himmels Willen – liegt das Treibhaus?
Und wann kommt der Regen?
Die Musik vor dem ersten Weltkrieg auf dem Weg in die Moderne. Eine Herkunftsbestimmung, eine Linie mit Verzweigungen. Aus der romantisch, impressionistischen Welt hinaus, hin zu den symbolistischen Texten von Maeterlinck, Mallarmé und Stefan George in der Klangwelt Debussys und Schönbergs.
Sonntag, 28.9.2014, 20h
Theater im BallsaalJakub Sarwas "Three-O" (2005) für Flöte, Klarinette und Violine (Viola)
Helena Tulve "stream" (2006) für Flöte, Klarinette, Violine und Violoncello
Gerald Eckert Neues Werk (2014, UA)
Michael Veltman The burning chair (2014)
Beatrix Wagner | Flöte |
Joachim Striepens | Klarinette |
Gerald Eckert | Violoncello |
Christiane Veltman | Violine/Viola |
Samstag, 13.9.2014, 20h
Schoke Flügel und PianosChristiane Veltman | Viola |
Elisabeth Fügemann | Violoncello |
Constantin Herzog | Kontrabass |
Michael Veltman | Klavier |
Friedrich Jaecker | Rezitation |
Friedrich Jaecker und Michael Veltman arbeiten schon lange als Komponisten und Interpreten im Ensemble Tra I Tempi zusammen. Für die Kölner Musiknacht 2014 haben sie nun zum ersten Mal gemeinsam eine Komposition entwickelt. Verschiedene musikalische Sprachen treffen aufeinander, überlagern und durchdringen sich. Individuelle Spuren werden verwischt und geben den Blick frei auf eine Begegnung von Klang und Stille, die einen neuen Grad an Abstraktion und Offenheit erreicht.
Freitag, 17.6.2014, 21h
raum 13. Deutzer Zentralwerk der Schönen KünsteFausto Romitelli "Blood on the floor painting" für Flöte, Klarinette, Keyboard, Elektrische Gitarre,Violine, Violine, Viola, Violoncello 1986 (2000)
Fausto Romitelli "Ganimede" für Viola (1986)
Michael Veltman "D'où viens-tu, Astres, Phèdre 2,5" für Sopran, zwei Echosoprane und Ensemble (UA)
Tanz | |
CLAUDIA LICHTBLAU | |
Matthias Hartmann | |
Ensemble TRA I TEMPI | |
Nicole Ferrein | Sopran |
Christina Hecker | Echosporan |
Stephanie Wilkens | Echosopran |
Evelin Degen | Flöte |
Joachim Striepens | Klarinette |
Friedrich Jaecker | Keyboard |
Kalina Kolarova | Violine |
Milena Schuster | Violine |
Christiane Veltman | Viola |
Elisabeth Fügemann | Violoncello |
Michael Veltman | Leitung |
Sonntag, 1.6.2014, 20h
Theater im BallsaalLieder am Vorabend des ersten Weltkrieges
von Alban Berg (Altenberg-Lieder), Anton Webern und Franz Schreker
Ensemble TRA I TEMPI | |
Nicole Ferrein | Sopran |
Michael Veltman | Klavier |
Wie in der expressionistischen Literatur und Malerei, ist auch in der Musik, besonders in den Kompositionen der sogenannten Zweiten Wiener Schule, eine Vorahnung der großen Katastrophe zu spüren. Eine Musik, die gleichsam „einen Roman durch eine einzige Geste, ein Glück durch ein einziges Aufatmen“ auszudrücken vermag.
Was empfinden wir heute, hundert Jahre später, wenn wir die Verse von Peter Altenberg in der gespannten Atmosphäre der Vertonung Alban Bergs hören Über die Grenzen des All blicktest du sinnend hinaus; Hattest nie Sorge um Hof und Haus! Leben und Traum vom Leben - - - - plötzlich ist alles aus - - -. Über die Grenzen des All blickst du noch sinnend hinaus - - -! einer Vertonung, die in dem sogenannten Skandalkonzert, das unter der Leitung von Bergs Lehrer Schönberg stand, zum Tumult führte und infolgedessen das Konzert durch die Polizei abgebrochen wurde?Sonntag, 30.3.2014, 21h
Kunsthaus RhenaniaJulius Eastman Prelude to the Holy Presence of Joan d'Arc (1981)
Nicole Ferrein coute (2013)
Ensemble TRA I TEMPI | |
Michael Veltman | Stimme |
Nicole Ferrein | Stimme |
Sonntag, 6.10.2013, 20h
Theater im BallsaalGiacinto Scelsi "Bhuni" für Viola und Violoncello
Johannes Quint "Einst" für Viola und Violoncello (2013)
Michael Veltman Solo für Viola (2013)
Ensemble TRA I TEMPI | |
Christiane Veltman | Viola |
Felicia Meric | Violoncello |
„Bhuni“, das sich im Nachlass von Scelsi fand, wurde 2012 bei den Wittener Tagen für neue Kammermusik uraufgeführt.
Es ist ein Werk äußerster Reduktion ohne gestische oder motivische Elemente. Beide Instrumente kreisen um den Ton b in jeweils zwei Oktavlagen. Dieser Zentralton wird durch sehr differenziert notierte mikrotonale Umspielungen gefärbt und wandert – ähnlich wie der Rezitationston im Ritualgesang tibetanischer Mönche – kaum merklich um einen Halbton nach oben. Johannes Quint schrieb sein neues Stück „Einst“ für die Ausstellungseröffnung mit Arbeiten von Karl Schleinkofer im Künstlerhaus „Villa Concordia“ in Bamberg. In ins Extrem langgezogenen Linien chromatischer Veränderung loten die Instrumente hier den Tonraum in einer Art Zeitlupe aus. Michael Veltman dagegen widmet sich dem fragilen Spiel mit Flageoletttönen, um seine Vorstellung von einem Eindringen in das Eigenleben der Töne umzusetzen.Samstag, 14.11.2013, 20h
MoltkereiGiacinto Scelsi "Bhuni" für Viola und Violoncello
Johannes Quint "Einst" für Viola und Violoncello (2013)
Michael Veltman Solo für Viola (2013)
Ensemble TRA I TEMPI | |
Christiane Veltman | Viola |
Felicia Meric | Violoncello |
Freitag, 14.12.2012,20h
Kunst-Station St. PeterHarald Muenz (Komposition), Florian Neuner (Text) durch die vögel (2011). Eine Sprachlandschaft für John Cage
In „durch die vögel“ verschmelzen dokumentarische Feldaufnahmen mit Sprachaufnahmen zu einer imaginären speech soundscape. In diesem Sprach- und Geräuschdschungel taucht schließlich auch Cages eigene Stimme auf. Die zahllosen Zufallsereignisse für die Positionierung der O-Töne, deren Länge etc. generierte ein DOS-Programm, das Cage selbst in seinen letzten Lebensjahren verwendet hat.
Claudia Robles Toward the Silence
Claudia Robles | Live Elektronik und Video |
Camilla Hoitenga | Flöte |
„Toward the Silence“ ist eine Multimedia-Performance, die einen Weg vom Klang zur Stille beschreibt, einen Weg der über klangliche und visuelle Umwege führt, mündend in der Dekonstruktion, der Fragmentierung, in transparenten Bildern, Ausblenden.
John Cage Litany for the Whale
Nicole Ferrein und Michael Veltman | Stimme |
In „Litany for the Whale“ wird jedem Buchstaben des Wortes „Whale“ ein Ton zugeordnet. 32 mal erklingt die gleich bleibende „Recitation“, gefolgt von einer immer variierenden „Response“.
Sonntag, 4.11.2012, 20h
Theater im BallsaalJohn Cage Solo für Flöte (auch Altflöte und Piccolo) aus Concert for Piano and Orchestra
John Cage Ryoanji (1985) für Stimme
John Cage Ryoanji (1984) für Flöte
John Cage Ryoanji (1985) für Kontrabass
John Cage Litany for a Whale (1980) für 2 Stimmen
Ensemble TRA I TEMPI | |
---|---|
Nicole Ferrein | Sopran |
Evelin Degen | Flöte |
Constantin Herzog | Kontrabass |
Michael Veltman | Stimme und Percussion |
John Cage gilt heute als einer der weltweit einflussreichsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Er wurde am 5. September 1912 in Los Angeles geboren – wäre also in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden – und starb am 2. August 1992 in New York City. „Happy new Ears“, „glückliche neue Ohren“ wünschte Cage seinem Publikum.
Inspiriert durch seinen Besuch im Zen-Tempel Ryoanji (Kyoto), insbesondere dessen Garten mit fein gerechtem Kies und 15 zufällig platzierten Steinen, schuf Cage zunächst einen Zyklus von Bleistiftzeichnungen, indem er auf 15 Steine zurückgriff und mit unterschiedlicher Strichstärke um diese herumzeichnete.
Diese wiederum bildeten die Grundlage für eine Reihe von Kompositionen mit dem Titel „Ryoanji“ für jeweils ein Melodieinstrument: Die grafischen Elemente der Linien, die auf der Spur der Steine basieren, markieren mit ihren Eckpunkten jeweils die Distanz eines Intervalls, dessen räumliche Ausdehnung mittels Glissando (nahtlosem Gleiten von einem Ton zum anderen) erschlossen werden soll. Frappierend ist dabei die scheinbare Nähe des Werkes zu bestimmten klanglichen Topoi japanischer Musik, obgleich diese nicht bewusst nachgeahmt werden.
gefördert durch das Kulturamt der Stadt Bonn
Sonntag, 21.10.2012, 20h
Theater im BallsaalJohn Cage Six Melodies for Violin and Keyboard
Morton Feldman For John Cage
Ensemble TRA I TEMPI | |
---|---|
Christiane Veltman | Violine |
Michael Veltman | Klavier |
John Cage und Morton Feldman begegneten sich 1950 in der Pause eines Konzertes der New York Philharmonic,
es war der Beginn einer lebenslangen künstlerischen Freundschaft.
Cage wohnte zu der Zeit im obersten Stockwerk eines alten, „Bossa's Mansion“ genannten, Hauses am East River,
Feldman zieht kurze Zeit nach dieser Begegnung in dessen zweiten Stock.
Einige frühe Werke Feldmans aus dieser Zeit sind in Abschriften Cages überliefert.
So unterschiedlich sich auch die kompositorischen Wege entwickelten – Feldman blieb immer ein „note man“,
der jeder Note in Zeit und Farbe ihren Platz fand oder besser ließ, während Cage den Zufall, die Idee,
das Happening suchte –, so fruchtbar und prägend für die Entwicklung der Neuen Musik in der zweiten Hälfte
des 20. Jahrhunderts war doch das Zusammentreffen dieser beiden Männer.
Von Cage erklingen „Six Melodies“ von 1950, dem Jahr dieser Begegnung.
„For John Cage“ schrieb Morton Feldman 1982 für ein Konzert zum 70. Geburtstag von Cage, der ihn einmal
einen „poetischen Extremisten“ nannte.
Samstag, 22.9.2012, 21h
OberlandesgerichtTerry Riley String Trio (1961)
Terry Jennings String Quartet (1960)
Ensemble TRA I TEMPI | |
---|---|
Kalina Kolarova | Violine |
Eva-Maria Wolsing | Violine |
Christiane Veltman | Viola |
Elisabeth Fügemann | Violoncello |
Mit Musik von Terry Riley und Terry Jennings aus den Jahren 1960/61 begibt sich das Ensemble für Neue Musik TRA I TEMPI – heute in Streichquartett Besetzung – auf Spurensuche in den Anfängen der amerikanischen Minimal-Music und der Fluxusbewegung.
Das Programm steht damit in enger Beziehung zu Friedrich Jaeckers Harry-Partch-Projekt HARRY'S DREAM, das um 20 und 22 Uhr im Oberlandesgericht zu hören ist.
Terry Riley hat sich zu einer legendären Gestalt, zu einer Kultfigur entwickelt. Das heute zu hörende hochvirtuose Streichtrio zählt zu seinen ersten gültigen Kompositionen.
Terry Jennings hingegen, der im Alter von nur 41 Jahren in San Pablo (Kalifornien) starb, ist mit seiner äußerst radikalen und sensiblen Musik ein Geheimtipp. Hochbegabt und jung war er der Klarinettist der New-Yorker Szene. Seine Musik muss in weiten Teilen noch entdeckt werden.
Samstag, 30.6.2012, 20h
Theater im BallsaalMorton Feldman Piano and String Quartet (1985)
Ensemble TRA I TEMPI | |
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Kalina Kolarova | Violine |
Gesa Kordes | Violine |
Christiane Veltman | Viola |
Elisabeth Fügemann | Violoncello |
Michael Veltman | Klavier |
Für das legendäre Kronos-Quartett und und die Pianistin Aki Takahashi schrieb Morton Feldman zwei Jahre vor seinem Tod diese 70minütige, tief poetische Komposition.
Als Ensemble TRA I TEMPI haben wir uns in den letzten Jahren immer wieder den späten, langen Stücken Feldmans gewidmet. Sie gehören für uns zur wichtigsten Musik des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Und so treten wir immer wieder diese ungewisse Reise an, auf die sich Hörer und Interpreten mit diesen von extremer, innerer Spannung getragenen Stücken begeben.
Der Englische Komponist Howard Skempton schreibt:
He (Feldman) had time in the end only for ...the observation of time as it slipped through his fingers (as in Piano and String Quartet). These pieces exist at the intersection of the everyday and the transcendent. Piano and String Quartet is like breathing; and like dying. The matter is of life and death.
Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Bonn
Samstag, 16.6.2012, 20h
Alte Feuerwache KölnRodrigo López Klingenfuss UA
Georg Hajdu UA
Giacinto Scelsi Pranam II
Morton Feldman For Franz Kline
u.a.
Ensemble TRA I TEMPI |
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Pfingstmontag, 28.5.2012, 20h
Theater im BallsaalAnton Webern Fünf Lieder op. 3 (1907/1908)
Anton Webern Vier Stücke für Geige und Klavier op. 7 (1910)
Anton Webern Drei Lieder op. 25 (1934)
György Kurtag Auszüge aus Signs, Games and Messages für Viola (1961-2005)
Bernd Alois Zimmermann Vier kurze Studien für Violoncello (Fassung für Viola) (1970)
Friedrich Jaecker Hölderlin, Fragmente für Gesang und Klavier (1998)
Ensemble TRA I TEMPI | |
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Nicole Ferrein | Sopran |
Christiane Veltman | Violine/Viola |
Michael Veltman | Klavier |
Kurz vor 1910, die Welt steht auf der Schwelle des großen Krieges, begibt sich die Neue Musik auf den Weg der Konzentration. Als Gegenbewegung zum opulenten Schwulst ausladender Orchesterwerke in aufwendigster Besetzung entstehen kurze und kürzeste Werke, die versuchen, die Aussage auf das Allerwesentlichste zu konzentrieren. Ein Meister dieser Haltung, der er in seinem ganzen späteren Werk treu blieb, war Anton Webern. Und seit Webern spielt der Gedanke der äußersten Konzentration in der Musik, gleichsam „einen Roman durch eine einzige Geste, ein Glück durch ein einziges Aufatmen auszudrücken“ (Schönberg), immer wieder eine entscheidende Rolle. Und davon erzählt dieses Programm.
Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Bonn
Sonntag, 11.12.2011, 20h
Theater im BallsaalTerry Jennings String Quartet (1960)
Terry Riley String Quartet (1960)
La Monte Young Death Chant (1961)
Ensemble TRA I TEMPI | |
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Kalina Kolarova | Violine |
Eva Wolsing | Violine |
Christiane Veltman | Viola |
Elisabeth Fügemann | Violoncello |
Mit Musik von La Monte Young, Terry Riley und Terry Jennings aus den Jahren 1960/61 begibt sich TRA I TEMPI auf Spurensuche in den Anfängen der amerikanischen Minimal-Music und der Fluxusbewegung.
Die Freunde von damals, La Monte Young und Terry Riley, haben sich zu legendären Gestalten, auf sehr unterschiedliche Weise zu Kultfiguren, der Minimal-Music entwickelt – so werden besonders die Platten von La Monte Young zu hohen Sammlerpreisen gehandelt.
Terry Jennings hingegen, der vor genau 30 Jahren, am 11. Dezember 1981 in San Pablo (Kalifornien) im Alter von nur 41 Jahren starb, ist mit seiner äußerst radikalen und sensiblen Musik ein Geheimtipp. Hochbegabt und jung war er der Klarinettist der New-Yorker Szene. Seine Musik muss in weiten Teilen noch entdeckt werden.
Dienstag, 15.11.2011, 20h
Alte Feuerwache KölnJamilia Jazylbekova Trakl Prolog (UA)
Anton Webern 6 Lieder nach Gedichten von Georg Trakl op. 14 für Stimme, Klarinette, Bassklarinette, Geige und Violoncello
1. „Die Sonne“
Ensemble TRA I TEMPI Improvisation I
Anton Webern 2. „Abendland I“
Anton Webern 3. „Abendland II“
Anton Webern 4. „Abendland III“
Ensemble TRA I TEMPI Improvisation II
Anton Webern 5. „Nachts“
Ensemble TRA I TEMPI Improvisation III
Anton Webern 6. „Gesang einer gefangenen Amsel“
Michael Veltman Trakl Epilog (UA)
Ensemble TRA I TEMPI | |
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Nicole Ferrein | Sopran |
Joachim Striepens | Klarinette |
Heather Roche | Klarinette |
Christiane Veltman | Viola/Violine |
Elisabeth Fügemann | Violoncello |
Michael Veltman | Leitung |
Dieser durchkomponierte Konzertabend thematisiert die Spannung zwischen Chaos und Ordnung als Gegenpole schöpferischer Vorgänge.
Ausgangspunkt und inneres Gerüst des Abends sind Anton Weberns 6 Lieder nach Gedichten von Georg Trakl op. 14 für Stimme, Klarinette, Bassklarinette, Geige und Violoncello.
Die hochexpressionistischen Texte Trakls, der sein Leben nie auch nur annähernd aus dem Chaos herausführen konnte, der seine Texte unter Drogen verfasste, der seinem Leben im Angesicht der Erlebnisse am Beginn des ersten Weltkrieges ein Ende setzte, finden überraschend ihren musikalischen Ausdruck in der aufs äußerste durchorganisierten, filigranen Sprache Weberns. Extreme berühren sich.
Die Aufführung der Webern-Lieder wird durch Ensemble-Improvisationen unterbrochen. In diesen Improvisationen geht es weniger um eine Reaktion auf die musikalische Sprache Weberns (die in ihrer Sparsamkeit und Zartheit der Ästhetik des Ensemble TRA I TEMPI sicher sehr nah steht) oder auf die Texte Trakls.
Vielmehr geht es um eine grundsätzliche Übung, die das Chaos oder auch die wirkliche Leere als Ausgangspunkt einer Ensemble-Improvisation zulässt, vorgefertigte Strukturen nicht akzeptiert und aus Momenten völliger Freiheit der Reaktion auf eine tiefere Ordnung hofft.
Den Rahmen des Programms bilden Uraufführungen von Kompositionen, die das Ensemble TRA I TEMPI für dieses Projekt entstehen lassen möchte.
Die in Bremen und Bonn lebende – international mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete – Jamilia Jazylbekova (geboren in Kasachstan) schreibt einen Prolog, Michael Veltman, der musikalische Leiter von TRA I TEMPI, einen Epilog zu diesem Abend.
Beide Werke sollen sich auf die Grundthematik des Abends beziehen. Ausgehend von der suggestiven Bildsprache Trakls entstehen Bilder, die in ihren Tiefenstrukturen Chaos und Ordnung widerspiegeln, Nachts.
Donnerstag 3.11.11, 20:05 h
Radio: WDR 3Johannes Fritsch NACHTSTÜCK (1986/2008), Streichquartett Robert Walser zu Ehren (UA)
Michael von Biel Streichquartett Nr. 2
B. A. Zimmermann Streichquartett
Helmut Lachenmann Gran Torso. Musik für Streichquartett (1971/76/88)
Asasello Quartett |
Mitschnitt des Konzertes vom 2.7.2011, 19:30 h in der Kunststation St. Peter
Donnerstag 27.10.11, 20:05 h
Radio: WDR 3MATTINA ROMANA (1976)
IX'99X (1999) für Orgel
DUNKLES DENKEN (2010) auf ein Gedicht von G.S. Dombrady für Bariton, Bassklarinette, Kontrabass, Cembalo, Klavier, Schlagzeug (UA)
VIOLA DUO (2004) Version des CELLO DUO (1983) für zwei Bratschen (UA)
EINSCHÜBE / ABGESANG (2008) für Bassklarinette, Klavier und Schlagzeug
e-mex Ensemble | ||
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Fabian Hemmelmann | Bariton | |
Joachim Striepens | Klarinette, Bassklarinette | |
Grzegorz Jandulski | Kontrabass | |
Claudia Schott | Cembalo | |
Martin von der Heydt | Klavier | |
Michael Pattmann | Schlagzeug | |
Vincent Royer und Christiane Veltman | Viola | |
Bernhard Haas | Orgel |
Mitschnitt des Konzertes vom 2.7.2011, 16 h in der Kunststation St. Peter
Johannes Fritsch DAMALS (1992) für Tonband, Schauspieler und Orgel, auf einen Text von Samuel Beckett
Mathias Herrmann | Stimme und Schauspieler |
Michael Veltman | Orgel |
Andreas Wagner | Klangregie |
Mitschnitt des Konzertes vom 2.7.2011, 21:30 h in der Kunststation St. Peter
Dienstag, 25.10.2011, 20h
Theater im BallsaalSONETT (2000) für Violine und Klavier
VIII '94 (1994) für Altflöte mit Tempelglocke
VIOLA DUO (2004) Version des CELLO DUO (1983) für zwei Bratschen
STREICHTRIO (2006) für Violine, Viola, Violoncello
Ensemble TRA I TEMPI | |
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Evelin Degen | Altflöte |
Christiane Veltman | Violine/Viola |
Vincent Royer | Viola |
Elisabeth Fügemann | Violoncello |
Michael Veltman | Klavier |
Im April 2010 verstarb der Komponist, Kompositionslehrer, Autor und Verleger Johannes Fritsch, einer der führenden Köpfe der Neuen Musik in Deutschland.
Sein berühmtes Feedback-Studio – Produktionsort vieler seiner elektronischen Kompositionen, Konzertort und Sitz seines Verlages – befand sich in Köln, ebenso wie auch seine Wirkungsstätte als Kompositionslehrer, die Musikhochschule Köln.
Sein Wohnort allerdings war Bonn-Oberkassel und in Bonn ist Johannes Fritsch auch gestorben.
„Meine Großväter sind Mahler und Ives, meine Väter Bernd Alois Zimmermann, bei dem ich studiert habe, und Karlheinz Stockhausen, mit dem ich eng zusammenarbeitete. Seit den 80er Jahren kommt in die Familie meiner Ahnen noch, quasi als Onkel, Morton Feldman hinzu.“
Seine heute zu hörende, späte Kammermusik sind formal einfache, aber klanglich äußerst differenzierte Kompositionen, in denen er mit dem Ziel „in Klarheit und Bescheidenheit nur das Notwendigste zu sagen“ ein Höchstmaß an Transparenz und Verständlichkeit anstrebt.
Das Ensemble TRA I TEMPI erinnert an Johannes Fritsch, der mehrfach die Konzertreihe Erlebnis Neue Musik im Ballsaal besucht hat und der für TRA I TEMPI komponiert hat.
Sonntag, 16.10.2011, 16h
Kunstforum St. ClemensArnold Schönberg Das Buch der hängenden Gärten op. 15 (1910) für Singstimme und Klavier
Robert Schumann Liederkreis op. 39 (1840)
Nicole Ferrein | Sopran |
Michael Veltman | Klavier |
Der als Eden erdachte Garten der legendären Terassen der Semiramis dient Schönbergs Georgeliedern als Kulisse für Verheißungen von Glückseligkeit in kaum versteckter Erotik. Bei Schumanns Eichendorff-Vertonungen werden verwunschene, idyllische Winkel zur Seelenlandschaft, werden verwinkelte Gefühlsregungen so mit der Landschaft verwoben, daß diese wieder zum Symbol für das Innerste wird.
Den beiden Komponisten scheinen sich der stilbildenden Wirkung ihrer Liedkompositionen bewußt gewesen zu sein. Schumann schreibt 1840 zum Liederkreis an Clara Wieck: „Der Eichendorffsche Zyklus ist wohl mein Allerromantischstes und es steht viel von Dir darin.”
Anläßlich der Wiener Uraufführung des ‚Buchs der hängenden Gärten’ im Januar 1910 schrieb Schönberg: „Mit den Liedern nach George ist es mir zum erstenmal gelungen, einem Ausdrucks- und Formideal nahezukommen, das mir seit Jahren vorschwebt.”
Samstag, 10.9.2011, 21h
Tenri KulturwerkstattGyörgy Kurtag Kafka-Fragmente, Op.24 (Auszüge) für Sopran und Violine
Michael Veltman Hinabgetaucht für Stimmen, Viola und Klavier
Ensemble TRA I TEMPI | |
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Nicole Ferrein | Sopran |
Christiane Veltman | Viola/Violine |
Michael Veltman | Klavier |
György Kurtag (*1926) gilt heute – neben György Ligeti – als der bedeutendste zeitgenössische ungarische Komponist.
Über den Kompositionsprozess seines Zyklus’ „Kafka-Fragmente“ op. 24 äußerte er sich: „Ihre Welt (der sprachlichen Fundstücke aus Kafkas Briefen, Tagebüchern etc.) aus knappen Sprachformeln, erfüllt von Trauer, Verzweiflung und Humor, Hintersinn und so vielem zugleich, ließ mich für anderthalb Jahre nicht mehr los.“
So entstanden in rascher Folge 40 Stücke für Sopran und Violine, Stücke von aphoristischer Kürze, äußerster Dichte und großer expressiver Kraft, aus denen eine Auswahl zu hören ist.
„Hinabgetaucht ist der Mond und mit ihm die Plejaden“, ein (ungesichertes) Textfragment der Sappho von Mytilene (ca. 600 v. Chr.) ist der Ausgangspunkt des neuen Stückes für Stimmen, Viola und Klavier von Michael Veltman, das als Uraufführung zu hören ist. Es spiegelt – wie viele seiner Kompositionen – die Suche nach einer Musik wider, die nichts will, außer sich selbst.
Samstag, 2.7.2011
Kunststation St. Peter16h
MATTINA ROMANA (1976)
IX'99X (1999) für Orgel
DUNKLES DENKEN (2010) auf ein Gedicht von G.S. Dombrady für Bariton, Bassklarinette, Kontrabass, Cembalo, Klavier, Schlagzeug (UA)
VIOLA DUO (2004) Version des CELLO DUO (1983) für zwei Bratschen (UA)
EINSCHÜBE / ABGESANG (2008) für Bassklarinette, Klavier und Schlagzeug
e-mex Ensemble | ||
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Fabian Hemmelmann | Bariton | |
Joachim Striepens | Klarinette, Bassklarinette | |
Grzegorz Jandulski | Kontrabass | |
Claudia Schott | Cembalo | |
Martin von der Heydt | Klavier | |
Michael Pattmann | Schlagzeug | |
Vincent Royer und Christiane Veltman | Viola | |
Bernhard Haas | Orgel |
19:30h
Johannes Fritsch NACHTSTÜCK (1986/2008), Streichquartett Robert Walser zu Ehren (UA)
Michael von Biel Streichquartett Nr. 2
B. A. Zimmermann Streichquartett
Helmut Lachenmann Gran Torso. Musik für Streichquartett (1971/76/88)
Asasello Quartett |
21:30h
Johannes Fritsch DAMALS (1992) für Tonband, Schauspieler und Orgel, auf einen Text von Samuel Beckett
Mathias Herrmann | Stimme und Schauspieler |
Michael Veltman | Orgel |
Andreas Wagner | Klangregie |
Dienstag, 08.02.11, 20:05 Uhr
Radio: WDR 3Ensemble TRA I TEMPI
Mitschnitt des Konzertes vom 26.Oktober 2010 in der Alten Feuerwache Köln mit Werken von Friedrich Jaecker, Giacinto Scelsi, Morton Feldman und Michael Veltman
Sonntag, 19.12.2010, 19h
Theater im BallsaalMorton Feldman For Christian Wolff (1986)
Evelin Degen | Flöte |
Michael Veltman | Klavier, Celesta |
Die faszinierende Musik des „poetischen Extremisten“ Morton Feldman, besonders seine späten, langen Kompositionen, sind ein Schwerpunkt des Ensemble TRA I TEMPI.
Hörer und Interpreten begeben sich in diesen leisen, von extremer innerer Spannung getragenen, Kompositionen auf eine Reise.
„Es ist, als ob es eine kontinuierliche Brechung des Lichtes gäbe. Ich höre etwas, das fast dasselbe ist – aber nicht wirklich dasselbe.“
Zusammen mit Christian Wolff und Earle Brown gehörte Morton Feldman im New York der 60er zu dem Kreis um John Cage.
Ein Jahr vor seinem Tod betitelt Feldman sein großes Werk für Flöte und Klavier/Celesta in Erinnerung an eine seitdem bestehende Freundschaft, gleichzeitig aber einen sehr unterschiedlichen kompositorischen Weg „For Christian Wolff“.
Sonntag, 31.10.2010, 20h
Theater im BallsaalBéla Bartók Sonate für Violine solo (1944)
Emmanuel Nunes Einspielung I (1979) für Violine solo
Michael Veltman hoch (UA, 2010) für Violine solo
Pi-chao Chen | Violine |
Bartóks „Sonate für Violine solo“ ist ein Klassiker der Moderne. Sie ist ein Auftragswerk des berühmten Geigers Yehudi Menuhin, der Bartók vor allem durch seine Interpretation der Bachschen Sonaten für Violine solo „in ausgezeichnetem klassischen Stil“ beeindruckt hat.
Zwischen November 1943 und März 1944 schreibt Bartók dieses Werk als Summe seiner kompositorischen Kunst. Er ist todkrank und diese Sonate wird sein letztes vollendetes Werk.
Emmanuel Nuñes wurde 1941 in Lissabon geboren, studierte Komposition bei Pierre Boulez, Henri Pousseur und Karlheinz Stockhausen. Nach Lehrtätigkeiten u.a. in Lissabon und Freiburg war Nuñes von 1992 bis 2006 Professor für Komposition am Pariser Conservatoire. Seine „Einspielung I“ (1979) für Violine solo ist ein hochvirtuoses und emotionsgeladenes Feuerwerk.
Die Geigerin Pi-chao Chen wurde in Taipeh, Taiwan, geboren und kam 1973 als Jungstudentin nach Deutschland. Sie studierte hier bei André Gertler und Norbert Brainin sowie bei Dorothy Delay in Boston/USA. Im Zentrum ihrer künstlerischen Arbeit steht die zeitgenössische Musik. Als Solistin und Kammermusikerin spielte sie auf den wichtigsten internationalen Festivals für Neue Musik und machte Aufnahmen für Rundfunkanstalten wie den WDR, den portugiesischen Rundfunk oder den RAI in Italien.
Für Pi-chao Chen schreibt Michael Veltman ein neues Werk für Violine solo, das in diesem Konzert uraufgeführt wird.
Dienstag, 26.10.2010, 20h
Alte Feuerwache KölnFriedrich Jaecker noch tastend (2010, UA) für Bassflöte, Klarinette, Sopran, Schlagzeug, Violine, Viola, Violoncello
Friedrich Jaecker Schatten, Bilder (2004) für Kontrabaß und Schlagzeug
Friedrich Jaecker Sphinx (1999) für Sopran, Altflöte und Viola
Giacinto Scelsi Manto per quatro (1974) für Stimme, Flöte, Posaune und Violoncello
Morton Feldman Viola in my life 1 für Viola, Flöte, Violine, Violoncello, Klavier, Schlagzeug
Michael Veltman hoch (UA, 2010) für Violine solo und Flöte, Bassklarinette und Viola
Ensemble TRA I TEMPI
Nicole Ferrein | Sopran |
Evelin Degen | Flöte |
Joachim Striepens | Klarinette |
Alex Brungert | Posaune |
Pi-chao Chen | Violine |
Christiane Veltman | Viola |
Felicia Meric | Violoncello |
Gottfried Engels | Kontrabass |
Carlos Tarcha | Schlagzeug |
Friedrich Jaecker | Klavier |
Michael Veltman | Leitung |
Das Ensemble TRA I TEMPI wurde 1992 von Friedrich Jaecker mit gegründet. Seitdem ist Friedrich Jaecker dem Ensemble als Komponist – zahlreiche Werke sind von den Interpreten des Ensembles inspiriert – und als Interpret eng verbunden.
So ist es nur folgerichtig, dass das Ensemble TRA I TEMPI zum 60. Geburtstag des Komponisten und Hochschullehrers Friedrich Jaecker ein Konzert – quasi von Innen heraus – veranstaltet, das ein umfassendes Bild Jaeckers, seines Schaffens, aber auch seiner tiefen Gedankenwelt über das Komponieren und seiner Bezugspunkte entstehen lässt.
Seit 1977 lehrt Jaecker an der Musikhochschule Köln Musiktheorie. Schwerpunkte seiner Tätigkeit sind neben historischen Satztechniken, insbesondere der Polyphonie der Renaissance, die Analyse Neuer Musik. Oft verbunden mit Besuchen von Proben und Aufführungen, vermitteln seine Seminare ein lebendiges und kritisches Bild der Musik der Gegenwart. Projekte mit Aufführungen (z.B. von Werken Feldmans und Scelsis) verbinden Analyse und Aufführungspraxis. Lange setzte er sich intensiv für die Gründung eines Instituts für Neue Musik ein, das vor kurzem seine Arbeit aufnehmen konnte.
Der Hauptfachunterricht bei Friedrich Jaecker ist ein Dialog, offen gegenüber dem Schüler, der häufig durch die Spiegelung seiner Selbst, ja die Zurückgeworfenheit auf sich selbst, lernt.
Friedrich Jaeckers wichtigstes Anliegen aber ist immer das eigene Komponieren geblieben. Vollkommene Ehrlichkeit, ein tiefer Sinn für Empfindung, aber auch Geduld und Ausdauer kennzeichnen seinen Schaffensprozess, der über die Jahre ein Oeuvre von großer Breite hervorgebracht hat.
Samstag 25.9.2010, 22 Uhr
Institut Francais de CologneAlban Berg Die Nachtigall, Traumgekrönt aus „Sieben frühe Lieder“ (1907) für Sopran und Klavier
Giacinto Scelsi Xnoybis (1964) für Violine
Michael Veltman Dunkle Lieder 1 und 2 (2008/2010) für Sopran, Viola, Klavier
Ensemble TRA I TEMPI
Nicole Ferrein | Sopran |
Christiane Veltman | Viola/Violine |
Michael Veltman | Klavier |
Musik aus dem inneren Hören, die konstruktivistisches Denken bewusst ignoriert, sich vielmehr aus assoziativen Welten, wie sie der Traum frei aus unserer Erlebniswelt und unseren Sehnsüchten zusammenstellt, das ist die Musik, die das Ensemble TRA I TEMPI liebt und heute vorstellt.
Der italienische Adlige Giacinto Scelsi improvisierte seine Kompositionen in tranceartigen Zuständen in verschiedenen Schichten auf Tonbänder. Sie kreisen meist um einen Ton, tasten seine Grenzen ab, engen ihn ein, blähen ihn auf, bis ins Unwirkliche, Traumhafte.
Alban Bergs „Frühe Lieder“ sind ganz in der schwül durchtränkten Jugendstilwelt Wiens zu Beginn des 20. Jahrhunderts vor dem Ausbruch des ersten Weltkrieges beheimatet.
Das ist auch die Zeit, in der Sigmund Freuds bahnbrechendes Werk „Die Traumdeutung“ erscheint, in dem Michael Veltman die Textfragmente seiner „Dunklen Lieder“ findet.
Dienstag, 1.6.2010, 20h
Theater im BallsaalArnold Schönberg Das Buch der hängenden Gärten op. 15 (1910) für Singstimme und Klavier
Michael Veltman Dunkle Lieder (2008/2010) für Singstimme und Klavier
∞ Improvisationen
Ensemble TRA I TEMPI
Nicole Ferrein | Sopran |
Michael Veltman | Klavier |
Anläßlich der Wiener Uraufführung des »Buchs der hängenden Gärten« im Januar 1910 schrieb Schönberg: »Mit den Liedern nach George ist es mir zum erstenmal gelungen, einem Ausdrucks- und Formideal nahezukommen, das mir seit Jahren vorschwebt. Es zu verwirklichen, gebrach es mir bis dahin an Kraft und Sicherheit. Nun ich aber diese Bahn endgültig betreten habe, bin ich mir bewußt, alle Schranken einer vergangenen Ästhetik durchbrochen zu haben; und wenn ich auch einem mir als sicher erscheinenden Ziel zustrebe, so fühle ich dennoch schon jetzt den Widerstand, den ich zu überwinden haben werde; fühle den Hitzegrad der Auflehnung und ahne, daß selbst solche, die mir bisher geglaubt haben, die Notwendigkeit dieser Entwicklung nicht werden einsehen wollen.«
Der Schauplatz der Gedichte von Stefan George sind die Hängenden Gärten, deren Urbild die zu den sieben Weltwundern der Antike zählenden Gärten der Semiramis in Babylon sind. Das Gartenmotiv kann, wie auch das Orientmotiv, als ein Topos der Zeit um 1900 angesehen werden, da beide Motive die l'art-pour-l'art-Kunst beherrschten.
Dienstag, 16.3.2010, 20h
Alte Feuerwache KölnMusik von Michael Veltman mit Videos von Mathias Max Herrmann
außerdem Musik von Friedrich Jaecker und Morton Feldman
Michael Veltman song-crave für eine singende Cellistin
Michael Veltman unmöglich jedoch zu sagen: seine Liebe ist tief, aber niedrig für Klavier, Bassflöte (auch Große Flöte), Viola, Violoncello, Bassklarinette und Kleine Trommel
Michael Veltman Weiss (UA) für Stimme, Flöte, Klarinette, Viola, Klavier und Schlagzeug
Friedrich Jaecker ohne Titel (Cy Twombly) für Bassflöte, Klavier und Violoncello
Morton Feldman Piano Piece (to Philipp Guston)
Morton Feldman Durations IV für Violine, Violoncello und Vibraphon
Ensemble TRA I TEMPI
Nicole Ferrein | Stimme |
Evelin Degen | Flöte |
Joachim Striepens | Klarinette |
Christiane Veltman | Viola |
Felicia Meric | Violoncello |
Philipp Kronbichler | Klavier |
Carlos Tarcha | Schlagzeug |
Michael Veltman | Leitung |
Viele der Kompositionen von Michael Veltman kreisen um den Punkt des Verschwindens. Das Erklingen eines Akkordes ist die Errungenschaft, sich gegen das Schweigen behauptet zu haben. Die Existenz eines Tones verweist auf sein Fehlen.
Im Konzert KLANG_GESICHTE trifft diese Musik auf Bilder, die in ähnlicher Weise aus dem Dunkeln aufsteigen, bevor sie sich, grobkörnig, wieder auflösen. Es ist eine Konfrontation, denn wie unterschiedlich Musik und Film funktionieren, wird deutlich, wenn man ihre Reproduktionsmöglichkeiten betrachtet. Ein akustisches Signal kann auf einem analogen Datenträger gespeichert und wieder abgespielt werden. Das bewegte Bild lässt sich nicht analog, sondern nur mit Hilfe eines Tricks aufzeichnen und wiedergeben. Nur durch das Zerhacken der Bewegung in Einzelbilder, durch eine optische Täuschung lässt sich die Datenflut in den Griff bekommen.
Das Zerlegen der Bewegung in Intervalle ist das Thema in den Filmen von Mathias Max Herrmann. Mit defekten Super8-Kameras aufgenommene Einzelbildsequenzen lenken den Blick auf die Lücke, das Dunkel zwischen den belichteten Bereichen. Die Einzelbilder erscheinen nicht als scharfe Momentaufnahmen, sie sprengen den Bildrahmen, verschwimmen und zersetzen die Grenze zwischen hell und dunkel. Es sind Standbilder, in denen der Moment als verdichtete Zeit erscheint und sich dennoch nicht einfangen lässt, flüchtig bleibt. Wie die Musik, die nur ist, indem sie vergeht.
reiheM wird veranstaltet von Mark e.V. und gefördert vom Kulturamt der Stadt Köln und gefördert durch den Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen.
Dienstag, 17.11.2009
Alte Feuerwache Köln19h
Komponistenwerkstatt mit Tiziano Manca und Stefan Streich
20h
Tiziano Manca Deux Epigrammes Amoureuses et une Intimatione (2000) für Sopran, Klarinette, Violine, Violoncello, Schlagzeug, Klavier
Stefan Streich Neues Werk (2009) für Ensemble
Rebecca Saunders stirrings still (2006) für Flöte, Klarinette, Oboe, Klavier, Schlagzeug
Friedrich Jaecker Neues Werk (2009) für Ensemble
Johannes Quint Studie (sublime alterations) (2008) für Bratsche
Nicole Ferrein | Sopran |
Evelin Degen | Flöte |
Anja Schmiel | Oboe |
Joachim Striepens | Klarinette |
Christiane Veltman | Violine/Viola |
Felicia Meric | Violoncello |
Friedrich Jaecker | Klavier |
Carlos Tarcha | Schlagzeug |
Michael Veltman | Leitung |
Das Ensemble TRA I TEMPI stellt in einem Konzert mit vorhergehender öffentlicher Werkstatt (Vortrag und Diskussion) neue Werke der in Berlin lebenden Komponisten Stefan Streich, Tiziano Manca und Rebecca Saunders vor. Dem gegenüber stehen Werke von Komponisten, die eng mit TRA I TEMPI verbunden sind: Friedrich Jaecker und Johannes Quint.
Die Werke von Stefan Streich und Friedrich Jaecker sind Uraufführungen und entstehen im Kontakt mit dem Ensemble für dieses Projekt.
Stefan Streich und Tiziano Manca werden anwesend sein, mit dem Ensemble proben und in einer Werkstatt unmittelbar vor dem Konzert über ihr Komponieren sprechen und – im Gegenüber mit den Kölner Komponisten – die Situation der Neuen Musik in Berlin und Köln diskutieren.
Ein aktuelles Bild der Neuen Musik in beiden Städten entsteht.
Mit Unterstützung durch das Kulturamt der Stadt Köln und den Deutschen Musikrat
Sonntag, 1.11.2009, 20h
Theater im BallsaalJohannes Quint Studie (sublime alterations) (2008) für Bratsche
Morton Feldman Why patterns (1978) für Flöte (auch Altflöte und Bassflöte), Schlagzeug (Glockenspiel) und Klavier
Evelin Degen | Flöte |
Christiane Veltman | Bratsche |
Carlos Tarcha | Schlagzeug |
Michael Veltman | Klavier |
Die Musik des „poetischen Extremisten“ Morton Feldman spielt für das Ensemble TRA I TEMPI eine entscheidende Rolle. Die Faszination dieser leisen, konzentrierten Musik, die nichts sein will, als Musik, ist ungebrochen.
Besonders die langen Stücke des Spätwerks vermögen Musiker und Konzertbesucher auf eine Reise der Innenschau mitzunehmen -- mit ungewissem Ziel.
Mit „Why patterns“ spielt das Ensemble TRA I TEMPI hier das erste Werk in der für den späten Feldman typischen Besetzung.
„Ja, ich habe eine neue instrumentale Form erfunden. Keiner redet über instrumentale Formen; Noten, darüber redet man. Aber wie Haydn das Streichquartett erfand, erfand ich etwas für Flöte, Schlagzeug und Klavier.“
In der Studie „sublime alterations“ von Johannes Quint geht es darum, Orientierung auszuhebeln. Alterations gibt es dabei auf der diastematischen und auf der zeitlichen Ebene: Vierteltonleitern, deren Eckpunkte nicht abzuschätzen sind, extrem langsame Glissandi und ein fast durchgängig changierendes Tempo.
Samstag, 19.9.2009, 22h
Musikhochschule Köln (Kammermusiksaal)Johannes Quint Studie (sublime alterations) (2008) für Bratsche
Morton Feldman Why patterns (1978) für Flöte (auch Altflöte und Bassflöte), Schlagzeug (Glockenspiel) und Klavier
Evelin Degen | Flöte |
Christiane Veltman | Bratsche |
Carlos Tarcha | Schlagzeug |
Michael Veltman | Klavier |
Die Musik des „poetischen Extremisten“ Morton Feldman spielt für das Ensemble TRA I TEMPI eine entscheidende Rolle. Die Faszination dieser leisen, konzentrierten Musik, die nichts sein will, als Musik, ist ungebrochen.
Besonders die langen Stücke des Spätwerks vermögen Musiker und Konzertbesucher auf eine Reise der Innenschau mitzunehmen – mit ungewissem Ziel.
Mit „Why patterns“ spielt das Ensemble TRA I TEMPI hier das erste Werk in der für den späten Feldman typischen Besetzung.
„Ja, ich habe eine neue instrumentale Form erfunden. Keiner redet über instrumentale Formen; Noten, darüber redet man. Aber wie Haydn das Streichquartett erfand, erfand ich etwas für Flöte, Schlagzeug und Klavier.“
In der Studie „sublime alterations“ von Johannes Quint geht es darum, Orientierung auszuhebeln. Alterations gibt es dabei auf der diastematischen und auf der zeitlichen Ebene: Vierteltonleitern, deren Eckpunkte nicht abzuschätzen sind, extrem langsame Glissandi und ein fast durchgängig changierendes Tempo.
Dienstag, 9.12.08
Alte Feuerwache Köln19h
Neues über die Neue Musik in Moskau ein Bericht mit Klangbeispielen von Ivan Sokolov
20h
Alexander Raskatov Die Zeit der fallenden Blätter (2006)
Viktor Ekimovski Balletto
Michael Veltman Neues Werk (2008, UA)
Improvisation beider Ensembles
22h
Ivan Sokolov Wunder mag die Fersen wärmen. Neufassung (2008) einer „Oper“ auf Texte von Alexander Wedenski (UA 2000 in Moskau) für Sängerin, zwei Schlagzeuger, Klavier und Ensemble
Ensemble TRA I TEMPIEvelin Degen | Große Flöte, Alt-, Bassflöte |
Joachim Striepens | Klarinette |
Christiane Veltman | Violine/Viola |
Felicia Meric | Violoncello |
Michael Veltman | Dirigent |
Elena Solotova | Sopran |
Mark Pekarski | Schlagzeug |
Dmitri Schjolkin | Schlagzeug |
Ivan Sokolov | Klavier |
Das Ensemble TRA I TEMPI entwickelte gemeinsam mit dem Komponisten und Pianisten Ivan Sokolov, der zwischen Köln und Moskau lebt und am dortigen Konservatorium unterrichtet, die Idee eines künstlerischen Austausches.
Gefördert durch die SK-Stiftung und das Kulturamt der Stadt Köln
Freitag, 14.11.2008, 20h
LoftMichael Veltman DUNKLE LIEDER Sie geht
Johannes Quint Studie (sublime alterations) (2008) für Bratsche solo (UA)
Friedrich Jaecker Bagatellen (2007)
Nicole Ferrein | Sopran |
Michael Veltman | Klavier |
Christiane Veltman | Bratsche |
Jovita Zähl | Klavier |
Wir stehen im Hellen und blicken in das Zimmer durch die halbgeöffnete Tür, im Halbdunkel liegt es; in das Zimmer, in dem die Verwandlung geschehen ist, und sehen uns selbst, auf dem Boden kriechend in Sehnsucht nach der verlorenen Kindheit, das Bündel von schwarzem Gemüse ablehnend.
Sonntag, 12.10.2008, 20h
Theater im BallsaalMichael Veltman vor-before (2007, Neufassung 2008) für Viola
Friedrich Jaecker ohne Titel (Cy Twombly) (2008) für Bassflöte, Klavier und Violoncello
Adriana Hölszky Monolog für Frauenstimme mit Pauke (1977)
Friedrich Jaecker (Komposition) und Eberhard Zummach (Idee und Schriftsegmente) Tombeau für Anna Politkovskaja (2007, UA)
Nicole Ferrein | Stimme, Bewegung |
Evelin Degen | Große Flöte, Alt-, Bassflöte |
Friedrich Jaecker | Klavier |
Christiane Veltman | Viola |
Felicia Meric | Violoncello |
Eberhard Zummach | Schriftsegmente |
Taro Sladek | Bewegung |
Milan Sladek | Regie |
Die Aktion für Flöten, unsichtbares Klavier, Bewegungssolistin und neunundvierzig Schriftsegmente erinnert an die russische Journalistin Anna Politkovskaja. Sie setzte sich unerschrocken für die Menschenrechte und die Freiheit der Information ein und wurde am 7.10.2006 in ihrem Haus in Moskau erschossen.
Dem Tombeau aus Musik, Raum und Bewegung geht eine allmähliche Annäherung voraus. Ausgehend von einem rein instrumentalen Bratschensolo über ein durch den Maler und Zeichner Cy Twombly angeregten Trio bis zu einem absurden Monolog für Frauenstimme und Pauke, in dem das Theatralische und das Klangliche untrennbar verbunden sind.
Samstag, 20.9.2008, 21h
Museum für angewandte KunstAdriana Hölszky Monolog für Frauenstimme mit Pauke (1977)
Friedrich Jaecker ohne Titel (Cy Twombly) (2008) für Bassflöte, Klavier und Violoncello
Michael Veltman vor-before (2007, Neufassung 2008) für Viola
Nicole Ferrein | Sopran |
Evelin Degen | Bassflöte |
Christiane Veltman | Viola |
Felicia Meric | Violoncello |
Friedrich Jaecker | Klavier |
Milan Sladek | Regie |
Sonntag, 1.6.2008, 20h
Theater im BallsaalCharles Ives (1874-1954) Concord Sonata (1909-1915) für Klavier (mit Flöte und Viola von Ferne)
Christoph Maria Wagner | Klavier |
Evelin Degen | Flöte |
Christiane Veltman | Viola |
Die Musik des „Dilettanten“ Ives – im Brotberuf war Ives ein erfolgreicher Versicherungskaufmann – wurde lange Zeit ignoriert und belächelt. Heute gilt sie in ihrer Unabhängigkeit und Radikalität als wesentlicher Impuls der Neuen Musik des beginnenden 20. Jahrhunderts.
Mitreißend virtuos spiegelt die sogenannte Concord Sonata – zuerst für unspielbar gehalten – die für Ives typische Verbindung heterogener Elemente. Zitate – so aus Beethovens fünfter Symphonie und die Melodie einer kirchlichen Hymne – und Eigenes werden in komplexer Weise geschichtet.
Gleichzeitig ist die Concord Sonata eine Hommage an die amerikanischen Transzendentalisten Emerson, Thoreau, Hawthorne und die Alcotts, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Concord Massachusetts beheimatet waren.
Christoph Maria Wagner wurde am 28.11.1966 in Pfullendorf (Nähe Bodensee) geboren. Er studierte Dirigieren und Komposition an der Hochschule für Musik Köln, seine pianistische Ausbildung erhielt er bei Dario Gomez und Prof. Klaus Oldemeyer. Er konzertiert im In- und Ausland als Pianist und Dirigent und unterrichtet Partitur- und Generalbaßspiel an der Hochschule für Musik Köln. 1992 erhielt er den Kulturförderpreis der Stadt Konstanz, 1999 den 1.Preis beim 1. Internationalen Wettbewerb für Komposition und Interpretation des European Flute Festival. 2006 hat er in Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk eine Super-Audio-CD seines Klavierwerkes aufgenommen, die beim Label cybele records erschienen ist.
Sonntag, 11.5.2008, 20h
Theater im BallsaalMorton Feldman (1926 – 1987) Crippled Symmetry (1983) für Flöte/Bassflöte, Vibraphon/Glockenspiel, Klavier/Celesta
Evelin Degen | Flöte/Bassflöte |
Carlos Tarcha | Vibraphon/Glockenspiel |
Michael Veltman | Klavier/Celesta |
Die Musik des „poetischen Extremisten“ Morton Feldman spielt für das Ensemble TRA I TEMPI eine entscheidende Rolle. Die Faszination dieser leisen, konzentrierten Musik, die nichts sein will, als Musik, ist ungebrochen.
Besonders die langen Stücke des Spätwerks vermögen Musiker und Konzertbesucher auf eine Reise der Innenschau mitzunehmen – mit ungewissem Ziel.
Mit dem eineinhalbstündigen Crippled Symmetry spielt das Ensemble TRA I TEMPI hier zum ersten Mal ein Werk in der für den späten Feldman typischen Besetzung.
„Ja, ich habe eine neue instrumentale Form erfunden. Keiner redet über instrumentale Formen; Noten, darüber redet man. Aber wie Haydn das Streichquartett erfand, erfand ich etwas für Flöte, Schlagzeug und Klavier.“
Dienstag, 23.10.2007, 20h
Alte Feuerwache KölnSonntag, 2.12.2007, 20h
Theater im BallsaalGiacinto Scelsi Manto 1, 2, 3 (Viola, Stimme)
Michael Veltman song-crave (Violoncello)
Klaus Lang einfalt. stille (Stimme, Flöte, Schlagzeug, Viola)
Ensemble TRA I TEMPI
Nicole Ferrein | Sopran |
Evelin Degen | Flöte |
Christiane Veltman | Violine und Viola |
Felicia Meric | Violoncello |
Carlos Tarcha | Schlagzeug |
Sonntag, 28.10.2007, 20h
Theater im BallsaalDienstag, 30.10.2007, 20h
Alte Feuerwache KölnJohn Cage Aria Stimme
Jamilia Jazylbekova Neues Stück UA Ensemble
Johannes Quint Neues Stück UA Ensemble
Improvisation Jamilia Jazylbekova und Ensemble
Ensemble TRA I TEMPI
Nicole Ferrein | Stimme |
Jamilia Jazylbekova | Stimme |
Evelin Degen | Flöte |
Joachim Striepens | Klarinette |
Christiane Veltman | Viola |
Felicia Meric | Violoncello |
Friedrich Jaecker | Klavier |
Michael Veltman | Leitung |
Die beiden Konzerte „Die entgrenzte Stimme“ beleuchten den Facettenreichtum der Stimme in der Neuen Musik, die Erweiterung ihrer Möglichkeiten im Sinne einer offenen, geradezu atemberaubenden Virtuosität, aber auch im Sinne einer innigen Lebensäußerung ohne Schutz.
Ausgehend von Klassikern der Neuen Musik wie Cage und Scelsi, stehen im Zentrum der Konzerte neue und neueste Kompositionen, u.a. Uraufführungen von Jamilia Jazylbekova, Johannes Quint, sowie die 50minütige Komposition einfalt. stille (2002) von Klaus Lang.
Eine vokal / instrumentale Improvisation der Komponistin und Stimmperformerin Jamilia Jazylbekova mit dem Ensemble TRA I TEMPI ist der Versuch, die Dynamik einer Momentaufnahme für neue Möglichkeiten der Öffnung zu nutzen.
Bedeutet Entgrenzung zum einen sicher das Erkunden stimmlicher Virtuosität, so können auf der anderen Seite konsequente Einfachheit oder auch die Kombination einer ungeschulten Stimme mit höchst komplexen instrumentalen Vorgängen eine Entgrenzung, vielleicht in noch tieferem Sinn, darstellen.
Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln im Rahmen der Reihe Experimentierfeld Neue Musik und das Kulturamt der Stadt Bonn
Sonntag, 7.10.2007, 20h
Theater im BallsaalAlvin Lucier I am sitting in a room
Einführung und Realisierung: Johannes Quint
Der Bonner Komponist Johannes Quintstudierte u.a. bei Günther Becker und Hans Zender. Seine Werke wurden durch bedeutende Ensembles im Bereich Neue Musik aufgeführt (Ensemble Modern, Klangforum Wien,Musikfabrik NRW, Neue Vocalsolisten Stuttgart etc.). Für seine Arbeit erhielt er zahlreiche Preise, Stipendien und Kompositionsaufträge.
Samstag, 15.9.2007, 18h
Bechstein Centrum Glockengasse 6"L' orrizonte luminoso"
Morton Feldman Voice, Violin and Piano (1976)
Salvatore Sciarrino L' orrizonte luminoso di Aton (1989) für Flöte
Klaus Lang Dangerous foxes are illusions (2006) für Violine, Violoncello und Klavier
Michael Veltman haltlos (2007) für Sopran, Bassflöte, Viola und Violoncello (und Wanderer)
Ensemble TRA I TEMPI
Nicole Ferrein | Sopran |
Evelin Degen | Flöte |
Christiane Veltman | Violine und Viola |
Felicia Meric | Violoncello |
Friedrich Jaecker | Klavier |
Freitag, 1.6.2007, 20h
Alte Feuerwache Köln20h
Konzert 1 – Ensemble-Impressionen
Friedrich Jaecker Worte, inwendig (UA) für Bassflöte, Bassklarinette, (Bass-) Posaune, zwei Schlagzeuger, Klavier, Viola, Violoncello und Kontrabass
e-mex-ensemble
22h
Konzert 2 – Solo-Impressionen
Michael Veltman vor-before (UA) für Viola
Christiane Veltman | Viola |
Mittwoch, 25.4.2007, 21h
DomGiacinto Scelsi (1905-1988) | Manto I und III (1957) für Viola und Gesang
Friedrich Jaecker (*1950) | Sphinx (1999) für Sopran, Altflöte und Viola, Text von Heinrich Heine
Michael Veltman (*1960)| Neues Werk (2007) für Stimme, Flöte, Viola und Violoncello
Ensemble TRA I TEMPI
Nicole Ferrein | Sopran |
Evelin Degen | Flöte |
Christiane Veltman | Violine und Viola |
Felicia Meric | Violoncello |
Sonntag, 22.4.2007, 20h
Theater im BallsaalGiacinto Scelsi Maknongan (1976)
Thomas Schroers [_] (1991)
Lewis Nielson Danger Man (2000)
Friedrich Jaecker Schatten, Bilder (2004)
Johannes Quint Arabeske (2006)
Gottfried Engels | Kontrabass |
Carlos Tarcha | Percussion |
Die Schattenseite des Klangs und die bunte Welt der Geräusche - Außenseiter unter den Musikinstrumenten finden sich zusammen. Zwei international bekannte Solisten, beide sind Professoren an der Musikhochschule Köln, spielen neue und neueste Musik.
Sonntag, 5.11.2006, 20h
Theater im BallsaalMorton Feldman Piano, Violin, Viola, Cello (1987)
Angela Jaffé | Violine |
Christiane Veltman | Viola |
Felicia Meric | Violoncello |
Michael Veltman | Klavier |
Die faszinierende Musik des „poetischen Extremisten“ Morton Feldman, besonders seine späten, langen Kompositionen, sind ein Schwerpunkt des Ensemble TRA I TEMPI.
Hörer und Interpreten begeben sich in diesen leisen, von extremer innerer Spannung getragenen, Kompositionen auf eine Reise, die Feldman selbst so beschreibt:
Es ist, als ob es eine kontinuierliche Brechung des Lichtes gäbe.
Ich höre etwas, das fast dasselbe ist – aber nicht wirklich dasselbe.
Piano, Violin, Viola, Cello, ein „monolithischer Block“ von eineinhalb Stunden Dauer, ist Morton Feldmans letzte Komposition, fertig gestellt im Mai 1987, unmittelbar vor der Diagnose der tödlichen Krankheit.
Uraufgeführt wurde sie am 4. Juli desselben Jahres im Rahmen einer Meisterklasse für Komposition, die Morton Feldman in Middelburg (Holland) gab.
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturamt der Stadt Bonn
Sonntag, 24.9.2006, 20h
Theater im BallsaalJohannes Fritsch / Samuel Beckett damals für Tonband und Orgel
Komponistengespräch mit Johannes Fritsch
Die Komposition damals (1992) schrieb Johannes Fritsch ursprünglich als Schauspielmusik zu dem gleichnamigen Text von Samuel Beckett.
Michael Veltman | Orgel |
Mathias Max Herrmann | Sprecher |
Wie es Beckett vorschreibt, erklingt der Text vom Band, der Schauspieler ist nur zu sehen.
Diese Aufführung arbeitet mit einer Neuproduktion des Textes durch den Schauspieler Mathias Max Herrmann (Schauspiel Frankfurt), die im Feedback-Studio von Johannes Fritsch entstand. Die Orgel dagegen wird live gespielt. Die Musik hat keinen eigenen Rhythmus, sondern muss Wort für Wort, Silbe für Silbe auf das genaueste dem vorproduzierten Text in genauer Kenntnis in seinem Tempo, Rhythmus, in seiner Gestaltung folgen.
Ein Drahtseilakt über 45 Minuten.
Mit der Aufführung von damals feiern wir zwei Jubiläen gleichzeitig: den 100. Geburtstag von Samuel Beckett und den 65. Geburtstag von Johannes Fritsch. Fritsch lehrt als Professor Komposition an der Musikhochschule Köln. Er war Schüler von Bernd Alois Zimmermann.
Als langjähriges Mitglied des Stockhausen-Ensembles war er u.a. an den legendären Stockhausen-Aufführungen der Weltausstellung in Osaka 1970 beteiligt. 1970/71 gründete er das Feedback-Studio und den Feedback-Verlag. Beide existieren bis heute als lebendige Foren der Neuen Musik.
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturamt der Stadt Bonn.
Sonntag, 11.6.2006, 20h
Theater im BallsaalKonstantin Gockel | Violine |
Johannes Quint Sweet Beauty (UA) für Violine solo
Konstantin Gockel Die Stimme der Schlange für Violine solo
Als Geiger und Interpret seiner eigenen Werke machte Konstantin Gockel Konzertreisen in alle europäischen Länder sowie in die USA, nach Kanada, Südamerika und Südkorea. Er erhielt zahlreiche Preise und war an über 30 Uraufführungen namhafter Komponisten (u.a. von Morton Feldman, Pauline Oliveros, Doris Hays, Walter Zimmermann und Klarenz Barlow) beteiligt. Seine eigenen Kompositionen produzierte u.a. der WDR und die 'Logos Stichting' in Gent.
In der Reihe 'Erlebnis Neue Musik' wird Gockel 'Die Stimme der Schlange' sowie die Uraufführung von 'Sweet Beauty' des Bonner Komponisten Johannes Quint spielen.
Sonntag, 13.11.2005, 20h
Christiane Veltman | Viola |
Michael Veltman | Klavier |
„For John Cage“ schrieb der amerikanische Komponist Morton Feldman 1982 für ein Konzert zum 70. Geburtstag seines Lehrer-Freundes Cage, der ihn einen „poetischen Extremisten“ genannt hatte.
Rhythmisch wesentlich komplexer und durch die Möglichkeiten des Zusammenspiels von Violine und Klavier klanglich raffinierter – Ich höre keine einzige Note, wenn ich sie niederschreibe, ohne im gleichen Augenblick ihr Register zu kennen, ohne das Instrument, das sie spielen soll. – unterscheidet sich „For John Cage“ von den zuletzt im Ballsaal gehörten Klavierkompositionen „For Bunita Marcus“ und „Palais de Mari“.
Hörer und Interpreten begeben sich in den langen Feldman-Kompositionen auf eine Reise, die Feldman selbst so beschreibt: Es ist, als ob es eine kontinuierliche Brechung des Lichtes gäbe. Ich höre etwas, das fast dasselbe ist aber nicht wirklich dasselbe.
Sonntag, 30.10.2005, 20h
multimode – Ensemble für experimentelle neue Musik | |
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Lucia Mense | Blockflöte |
Tiziana Bertoncini | Violine |
Bettina Wenzel | Stimme |
als Gast: hans w. koch | Computertechnik |
Vorgang der Zellteilung: aus einem Wechsel von Momenten der Teilung und sog. Interphasen, den eigentlichen Phasen des Wachstums entsteht Musik.
Computer- und Aufnahmetechnik ermöglichen, dass bereits vorangegangene Phasen des Konzertes in Beziehung treten zu gerade Erklingendem.
Progressiv entstehen als Live-Komposition Interphasen I – VII, die den Zuhörer klangliche Vielschichtigkeit und filigrane Komplexität erleben lassen.
mit freundlicher Unterstützung: Konzert des Deutschen Musikrates
Sonntag, 12.6.2005, 20h
Theater im BallsaalMorton Feldman (1926 – 1987)
Durations 1 (1960) für Altflöte, Violine, Violoncello und Klavier
Palais de Mari (1986) für Klavier
Johannes Fritsch (*1941)
Quintett 2003 für Altflöte, Bassklarinette, Viola, Violoncello und Klavier
Michael Veltman (*1960)
Dreiundzwanzig, vierundzwanzig (2004) für Flöte
Neues Werk (2005) für Viola, Bassklarinette und Violoncello (UA)
Evelin Degen | Flöte |
Joachim Striepens | Klarinette |
Christiane Veltman | Violine/Viola |
Felicia Meric | Violoncello |
Friedrich Jaecker | Klavier |
Michael Veltman | Klavier, Dirigent |
Sonntag, 1.5.2005, 20h
Theater im BallsaalAndreas Fervers (*1957)
TD für große Trommel
6 Bagatellen für Klavier (UA)
Joseph Haydn
Klaviersonate C-Dur Hob XVI:48
Johannes Quint (*1963)
*** für Klavier solo
Melancholic Parataxis für Geige, Schlagzeug und Klavier (UA)
Claude Debussy
Etude pour les agréments
Elisabeth Kreuzer | Geige |
Tibor Herczeg | Schlagzeug |
Ursel Quint | Klavier |
Sonntag, 3.4.2005, 20h
Theater im BallsaalGalina Ustvolskaya (*1919) 12 Präludien
Galina Ustvolskaya Sonate Nr. 5
Galina Ustvolskaya Sonate Nr. 6
Ivan Sokolov (*1960) VOLOKOS
Ivan Sokolov Am Himmel
Ivan Sokolov Über CAGE
Ivan Sokolov 13 Stücke
Ivan Sokolov | Klavier und Moderation |
Giacinto Scelsi zum 100. Geburtstag
Werke von Giacinto Scelsi und Friedrich Jaecker.
Giacinto Scelsi (1905 – 1988) Manto I (1957) (1983) für Viola
Giacinto Scelsi Manto per quattro (1974)) für Stimme, Flöte, Posaune, Violoncello
Giacinto Scelsi Three Pieces (1956)für Posaune
Giacinto Scelsi Il allait seul (1974) für Violoncello
Friedrich Jaecker (*1950) Dorn für Viola (2002)
Friedrich Jaecker Hölderlin, Fragmente (1998/2005) für Gesang, Flöte, Posaune, Viola, Violoncello und Klavier (UA)
Nicole Ferrein | Gesang |
Petra Keßler | Flöte |
Christiane Veltman | Viola |
Linda Mantcheva | Violoncello |
Jan Böhme | Posaune |
Friedrich Jaecker | Klavier |
Michael Veltman | Dirigent |
Moderation | Friedrich Jaecker |